Salzburg - Mit angeregten Diskussionen und Iris Radisch als Neubesetzung ist am Freitagabend im ORF-Studio Salzburg eine neue Runde in der ZDF-Büchersendung "Literarisches Quartett" eröffnet worden. Radisch, Literaturkritikerin der "Zeit" und langjährige Jurorin im Bachmann-Wettbewerb, führte sich in amüsanten und schlagfertigen Kontroversen als streitlustige Partnerin der festen Besetzung um Marcel Reich-Ranicki und Hellmuth Karasek ein. Marcel Reich-Ranicki sagte zu Beginn der Sendung: "Zum Niveau und Format des 'Literarischen Quartetts', zu seiner Originalität und Suggestivität hat Sigrid Löffler wesentlich beigetragen." Dafür danke er ihr herzlich und wünsche "ihr auf dem neuen Abschnitt ihres Lebens und Arbeitsweges alles Gute". Die Autorin und Journalistin Elke Heidenreich war Gast in der Salzburger Runde, in der die Neuerscheinungen "Ich gehe jetzt" von Jean Echenoz, "Bauchlandung" von Julia Franck, "Hampels Fluchten" von Michael Kumpfmüller, "Liebesleben" von Seruya Shalev und "Der Geliebte der Mutter" von Urs Widmer besprochen wurden. Mit diesem Programm standen auch Werke mit erotischem Inhalt auf dem Programm. Ein Streit um Erotik in der Literatur, der in wechselseitige persönliche Angriffe mündete, hatte im Juli die weitere Existenz der beliebten Büchersendung gefährdet. Radischs Vorgängerin, die österreichische Literaturkritikerin Sigrid Löffler, hatte nach den heftigen Auseinandersetzungen mit dem "Literaturpapst" Reich-Ranicki im Juli ihren Rückzug bekannt gegeben. Daraufhin hatten die Produzenten erwogen, das zwölf Jahre alte "Quartett" ganz aus dem Programm zu nehmen. Mittlerweile hat das ZDF angekündigt, die erfolgreiche Serie auch im kommenden Jahr weiter zu führen. (APA)