Wien/Linz - Der Streit zwischen Gewerkschaft und Vorstand um einen Personalabbau nach schweren Paket-Verlusten bei der Post verschärft sich. In Oberösterreich haben am Donnerstag einzelne Betriebsräte erstmals mit Streik gedroht. "Die Zeichen stehen auf Sturm", erklärte Siegfried Preßlmayr, Betriebsratsvorsitzender im Post-Verteilerzentrum Linz in einer Pressemitteilung.

In der Post-Zentrale Wien haben heute die Gewerkschaft und der Vorstand die Verhandlungen aufgenommen. Was dabei nach der ersten Runde herausgekommen ist, ist noch nicht bekannt. In der Gewerkschaftsspitze war am späten Nachmittag vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Beim Management hieß es, über die aktuellen Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden.

In Linz stieß das Stillschweigen am Donnerstag auf heftige Proteste. "Das Management informiert die Betroffenen nicht, sondern verschaukelt sie", erklärte der Betriebsrat. Sollten nicht sämtliche Pläne, das Verteilerzentrum zu schließen oder Personal abzubauen, ausdrücklich zurückgenommen werden, werde die Belegschaftsvertretung "mit Sicherheit Kampfmaßnahmen ergreifen. "Auch ein Streik ist dann möglich", so Preßlmayr wörtlich. Der Vorsitzende der oberösterreichischen Postgewerkschaft, Gottfried Zauner, sprach in einer Pressemitteilung von einem "seltsamen Verwirrspiel, durch das "auf verantwortungslose Weise die Existenz von Hunderten Beschäftigten in Frage gestellt" werde. (APA)