Mit Order 17 - man hatte es eilig damit - der US-Zivilverwaltung im Irak wurde nach dem Fall Saddam Husseins die Immunität von US-Sicherheitsfirmen im Irak festgelegt - das heißt, sie sind von irakischen Gerichten nicht verfolgbar. Der irakischen Regierung von Nuri al-Maliki ist diese Verfügung spätestens seit Dezember 2006 ein Dorn im Auge. Ein Blackwater-Mann, der den Weihnachtsabend auf seine Art feierte, erschoss damals in der Internationalen Zone in Bagdad in betrunkenem Zustand einen Leibwächter des Vizepräsidenten.
Er wurde, wie schon gesagt, entlassen und nach Hause geschickt. In einem Hearing vor einem Kongressausschuss im Oktober, wegen der September-Schießerei, sagte Eric Prince, der bubengesichtige Blackwater-Chef, der der christlichen Rechten nahesteht, seit 2003 seien 120 Blackwater-Mitarbeiter entlassen - es wäre interessant, die Hintergründe der einzelnen Fälle zu sehen, schreibt Jeremy Scahill in The Nation.
Jedenfalls empfahl nach der Erschießung des Vizepräsidentenleibwächters ein US-Diplomat der Firma, sie solle freiwillig eine Entschädigung an die Familie des Toten zahlen, 250.000 US-Dollar. Laut dem Bericht des Kongressausschusses war jedoch die Sicherheitsabteilung der Meinung, das sei zu viel: Die Summe würde Iraker dazu verleiten "to try to get killed" (zu versuchen, getötet zu werden). Blackwater zahlte letztendlich 15.000 US-Dollar.