Preistreiber Nummer eins ist der Spritpreis. Nach langer Zeit tagt wieder die österreichische Spritpreis-Monitoringgruppe - doch auch die konnte in der Vergangenheit nichts an der Preisspirale nach oben ändern. An der Gruppe nehmen Vertreter aus Wirtschafts- und Sozialministerium, Autofahrerklubs und Kammern teil. Ein Ende der Sitzung wird für den späten Nachmittag erwartet. Der ARBÖ wünscht sich, dass Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) den Druck innerhalb der EU erhöht, der Spekulationslust von Hedge Fonds einen Riegel vorzuschieben.
Zumischung von Ethanol
Dass die Kosten für Superbenzin im Oktober um 11,1 Prozent und für Normalbenzin um 11,4 Prozent viel stärker angezogen haben als beim Diesel mit plus 9,9 Prozent hängt mit der Zumischung des Ackertreibstoffes Ethanol zu Benzin zusammen, so der ARBÖ. Durch diese biogene Zumischung habe sich der Liter Benzin um bis zu 1,5 Cent verteuert. "Während die Umweltexperten um den Sinn der biogenen Zumischungen streiten, wird bei den Autofahrern abkassiert. Bereits die Zumischung von Raps zu Diesel hat seit Oktober 2005 den Literpreis von Diesel um rund zwei Cent erhöht", kritisierte ARBÖ-Geschäftsführer Leo Musil.
Erst vor wenigen Tagen hatte der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel auf weitere Preissteigerungen hingewiesen, sollten Österreich und Deutschland ihre ambitionierten Ziele bei der Beimischung von Ackertreibstoffen wie geplant beibehalten. Die beiden Staaten wollen ihre Beimischungsmenge stärker erhöhen als von der EU gefordert.
Aber nicht nur die Treibstoffkosten hätten sich im Oktober empfindlich verteuert, sondern auch viele andere Autokosten. Nach Zahlen der Statistik Austria sind die Autokosten im Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent gestiegen, während die Inflationsrate auf 2,8 Prozent kletterte. Dass die Autofahrer stärker zur Kassa gebeten werden als die Bevölkerung im Allgemeinen, ist laut ARBÖ allerdings nichts Neues. In den vergangenen vier Jahren lag die Verteuerung der Autokosten demnach ununterbrochen über der allgemeinen Teuerungsrate.
Parkgebühren deutlich teurer
Die Parkgebühren legten gegenüber Oktober vergangenen Jahres um 23,5 Prozent, Sommerreifen um 12,6 Prozent und die Parkgebühren um 6,8 Prozent zu. Scheibenwischer wurden um 6 Prozent teurer, Autobatterien um 6,2 Prozent, Ölservice um 5,6 Prozent und das Reifenservice um 4,8 Prozent.