Genf - Die Internationale Arbeitsorganisation ILO hat Venezuela aufgefordert, Ermittlungen wegen mutmaßlichen Entführungen und Schikanierung von privaten Arbeitgebern einzuleiten. Zudem wurden in dem Bericht der UN-Behörde, der am Donnerstag vorgelegt wurde, Landenteignungen angeprangert. Für Arbeitgeber im Privatsektor herrsche ein "Klima der Einschüchterung", Präsident Hugo Chavez habe die Leiter der Arbeitgeberorganisation in feindlichen Reden angegriffen, hieß es. Die ILO wurde auf Anregung der Internationalen Arbeitgeberorganisation IOE tätig. Das oberste Gremium der ILO einigte sich am Mittwochabend darauf, den Druck auf die Regierung in Caracas zu erhöhen. Konkret geht es um drei Zuckerproduzenten, die 2006 entführt worden sein sollen, und Reisebeschränkungen für mehrere Arbeitgebervertreter in Venezuela. Chavez hatte große Teile der venezolanischen Wirtschaft während seiner "sozialistischen Revolution" in diesem Jahr verstaatlicht. Bei einem Verfassungsreferendum am 2. Dezember soll nach Chavez' Willen seine Amtszeitbegrenzung abgeschafft werden. (Reuters)