Spannendes Match
Fix ist der Verkauf aber noch nicht, die Japaner signalisierten zuletzt die Bereitschaft, noch einmal nachzubessern. Am Dienstag entscheidet der Vorstand, dann ist der Aufsichtsrat am Zug. Bis zuletzt haben sich die zwei Interessenten, mit denen Bawag-Chef Ewald Nowotny und der Bereichsleiter Beteiligungen, Friedrich Spandl, verhandelt haben, ein spannendes Match geliefert.
Um die Sorgen der enervierten Belegschaft der verlustreichen Klavierbauer zu dämpfen, haben beide eine Standortgarantie abgegeben (Bösendorfer produziert in Wiener Neustadt). Die Japaner haben dem Vernehmen nach an die zehn Mio. Euro geboten – ein Preis, mit dem die Österreicher zunächst nicht mitkonnten. Sie boten um die sieben Mio. – was der Differenz zwischen Umsatz (13,6 Mio.) und Verbindlichkeiten entspricht.
Nach intensiven Verhandlungen und dem Wunsch maßgeblicher Stellen, das Unternehmen doch in Österreich zu halten, besserten EK-Fin und Brodmann nach, nun wollen sie angeblich mehr als zehn Millionen aufs Pult legen. Der Großteil käme von EK-Fin, der mit 70 Prozent beteiligt wäre, Brodmann hielte den Rest; ein weiterer Partner könnte an Bord geholt werden.
EK-Fin ist ein Private-Equity-Fonds mit einem Volumen von 50 Mio. Euro. Er investiert seit 2002 in mittelständische Unternehmen ab 7,5 Mio. Euro Umsatz, die Einzelinvestments betragen 1,5 bis sieben Mio. Beteiligt ist EK-Fin etwa an Panhans Maschinenbau oder der niederösterreichischen MFT, die Trainingsgeräte zur Verbesserung der Sensomotorik entwickelt; gedankliche Anknüpfungspunkte gäbe es auch zur Beteiligung an einem Lautsprecher-Bauer (Bösendorfer hat auch Lautsprecher im Programm).
Flügel bis zur Börse