Grünes Licht für die roten Gondeln von Fieberbrunn.

Foto: Schneedorado Fieberbrunn/Toni Niederwieser
"Man muss die Flocken wohl feiern, wie sie fallen", scheint heuer insbesondere die Handlungsgrundlage der kleinen Skigebiete Österreichs zu sein. Fast dreißig Bergbahnen haben den Teilbetrieb bereits aufgenommen, an diesem Wochenende folgen weitere mit einem um bis zu drei Wochen vorgezogenen Kaltstart.

So rühmen sich etwa die Bergbahnen Fieberbrunn, das "bestversteckte Skigebiet der Alpen" zu sein, obschon diese Alpen ja eigentlich die Kitzbüheler sind und man sich bei 170 Zentimetern Schnee am Berg vor den Wintersportlern wirklich nicht verstecken müsste. Fünf der elf Lifte haben bereits geöffnet, und aktuell gibt es dort keine Lawinenwarnung, was diesem Gebiet besonders zuträglich ist, weil es gerade die Freerider schätzen gelernt haben. Durch die Schaffung neuer Aufstiegshilfen ist es dort nämlich besonders einfach für Variantenfahrer, in den derzeit reichlich vorhandenen Pulverschnee zu kommen. Das Treffen der weltbesten Freerider im Februar und März jedes Jahres ist somit auch die eigentliche Referenz für dieses Gebiet mit nur wenig präparierten Pisten.

Lawinen sind die geringsten Sorgen der Bergbahnen am Hochficht im oberösterreichischen Böhmerwald. Die gibt es recht selten in diesem Waldskigebiet, das jedes Jahr aufs Neue durch seine gepflegte Schneedecke erstaunt. Wenn es dort schon nicht "aktiv" schneit, sind die Temperaturen praktisch immer frostig genug, dass technisch nachgeholfen werden kann, und das, obwohl die höchste Erhebung gerade mal etwas mehr als 1300 Meter erreicht.

Die zwölf Abfahrten, von denen einige dieses Wochenende bereits befahren werden können, sind immerhin anspruchsvoll genug, dass der angebotene Skikurs mit Erfolgsgarantie nicht zur Selbstverständlichkeit wird. Hat man die Basics dort nach einer Woche nämlich nicht erlernt, bekommt man das Geld für den Skipass und den Kurs zurück. Der Tagesskipass-Preis wurde überdies mit der frühen Aufnahme des Teilbetriebs von sonst 29 € auf 23 € gesenkt - leider ist das eher die Ausnahme in vielen anderen Skigebieten.

Ungewöhnlich früh wird heuer auch der Großraum Wien mit geöffneten Anlagen bedient. Puchberg am Schneeberg ist halb in Betrieb oder halb geschlossen, je nachdem, wie man das bei insgesamt zwei Liften sehen will - auf dem Hirschenkogel am Semmering wurde gestern, Freitag, der Tagesbetrieb aufgenommen. Also offen ist bereits, der Opening-Event vom 8. und 9. Dezember kann so schnell freilich nicht mehr vorverlegt werden.

Wer nach zuverlässigen Informationen sucht, welche Skigebiete den Saisonbeginn bereits vorverlegt haben, kann sich der Übersicht der Österreich Werbung bedienen. Dort findet man etwas versteckt in der Rubrik "Urlaubsthemen" eine regelmäßig aktualisierte Aufstellung. Ein kleiner Nachteil dabei: Bergbahnen, die ihre Daten nicht schnell genug auf den aktuellen Stand bringen, erscheinen dann noch als geschlossen - jene, die den Betrieb erst in den nächsten Tagen aufnehmen, findet man damit auch nicht. (Sascha Aumüller/DER STANDARD/Printausgabe/17./18.11.2007)