London - Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hat Oppositionsführerin Benazir Bhutto vorgeworfen, den für Jänner geplanten Parlamentswahlen wegen mangelnder Siegeschancen aus dem Weg gehen zu wollen. Musharraf sagte am Freitag in einem Interview mit der BBC, Bhuttos Volkspartei (PPP) sei "nicht in der Lage zu gewinnen". Es sei Bhutto, die keine Wahlen in Pakistan wolle.

Die Oppositionsführerin plant gemeinsam mit dem früheren Premier Nawaz Sharif ein Bündnis gegen Musharraf. Die Regierung in Islamabad hatte Bhutto seit ihrer Rückkehr aus dem Exil Mitte Oktober wiederholt unter Hausarrest gestellt.

Musharraf wies in dem Interview auch die internationale Kritik zurück, die ihm seit einigen Monaten wegen seines Regierungsstils entgegenschlägt. "Vor dem vergangenen März war ich eine sehr gute Person. Und danach bin ich plötzlich verrückt geworden, hat sich meine Persönlichkeit verändert - oder was ist passiert?", sagte Musharraf zu dem Stimmungsumschwung. Im März hatte Musharraf erstmals versucht, den Obersten Richter des Landes, seinen Rivalen Iftikhar Muhammad Chaudhry, zu entlassen. Anfang November hatte Musharraf den Ausnahmezustand über das Land verhängt. (APA)