Vor zwei Jahren

fand das erste Rennen von Roboterautos statt. Sie fuhren im Wesentlichen durch die Wüste geradeaus. Sieger wurde ein VW Touareg, der als erster die Ziellinie überfuhr. Diesmal war die Aufgabenstellung schon deutlich schwieriger.

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Eine Art

Stadtverkehrsszenario war zu durchlaufen. Die Autos mussten an Kreuzungen abbiegen und Verkehrsregeln einhalten und auch selbständig einparken können.

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Veranstaltet

wurde das Rennen von der Darpa (Defense Advanced Research Projects Agency), einer Abteilung des US-Verteidigungsministeriums. Das ist auch schon der Grund, warum keine Japaner teilnahmen und sich auch die meisten Europäer zurückhielten.

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Die Nähe

zum US-Militär sollte keinesfalls auf die Marke abfärben. VW war offenbar weniger zimperlich und betonte auch, dass die Erkenntnisse nicht an die US Army weitergegeben werden müssen, was wir glauben wollen, auch wenn dies schwerfällt.

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Auch diesmal

war man sehr erfolgreich vertreten. Zwar war ein VW Passat Variant als erster im Ziel, ein kompliziertes, von außen nicht einsehbares Bewertungssystem sorgte aber für einen US-Sieg (General Motors).

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Obwohl

also der Passat am überzeugendsten über den Parcours schnürte, wurde er tapfer Zweiter.

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Insgesamt

waren drei Passat angetreten, zwei mit Software von deutschen Unis (Braunschweig, München). Sie fielen aber im Finale nach ungefähr der Hälfte der 60 Meilen aus. Der Zweitplatzierte war mit der Intelligenz der Stanford University ausgestattet.

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Der VW Passat

eignet sich als Basisfahrzeug für diesen Bewerb ganz besonders, da er bereits serienmäßig über eine elektrohydraulische Lenkung verfügt und die Fahrzeugelektronik eine geschickte Schnittstelle besitzt, über die man sich direkt in die Motor- und Getriebeelektronik einloggen kann.

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Die Strecke

war auf einem Militärflughafen in der Mojave-Wüste ausgesteckt, etwa hundert Meilen außerhalb von Los Angeles Downtown, zwischen abbruchreifen Soldatenquartieren. Hauptstoßrichtung ist die sogenannte Fahrzeug-Umfeld-Erkennung, wobei die Verwertbarkeit der Erkenntnisse für Serien-Anwendung eher eingeschränkt ist.

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Alle Teilnehmer

verwendeten Radarsensoren, die für den Einsatz im Auto viel zu teuer sind. Sie stellen aber den einfachsten Weg dar, das Umfeld rigoros zu scannen. Für Serienautomobile denkt man eher an Kamerasysteme, die deutlich billiger sind, aber noch lange nicht so ausgereift.

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60 Meilen

also in einer Maximalzeit von sechs Stunden. Ein Phänomen war deutlich erkennbar: Manche Fahrzeuge fuhren ein deutlich höheres Tempo, die Rechner verhaspelten sich aber immer wieder, sodass sie stehenblieben und erst nach Neustart des Computersystems wieder flottzukriegen waren.

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Dies war übrigens

der einzige erlaubte Eingriff von außen. Es ist also zu betonen, dass es sich hier um keine Art von Fernsteuerung handelt, sondern um echte autonome Fortbewegung. Vor jedem Bewerb musste die Route neu programmiert werden, mittels GPS fanden die Autos dann ihren Weg.

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Sogar

ein Lkw war dabei, der in bedrohlichem Tempo dahinzischte, so dass sich bei manchem Zuschauer Erleichterung breitmachte, als dieser schließlich ausfiel.

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Nicht nur deshalb:

Dieser Lkw war gesponsert von einer dieser Personal-Leasing-Firmen, die Sicherheitspersonal für den Irakkrieg bereitstellt. Dass einige Erkenntnisse also für cleanes Kriegführen verwertet werden könnten, ist immerhin denkbar und keine besonders fröhliche Perspektive. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 16.11.2007)

Link
Urban Challenge 2007

Video
Urban Challenge Impressionen (WMV)

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