Die somalische Regierung von Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed ist vollständig von äthiopischer Militärhilfe abhängig. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den Konfliktparteien "zügellose Kriegsverbrechen" vorgeworfen: Die äthiopischen Truppen und ihre somalischen Verbündeten seien ebenso wie die Islamisten verantwortlich für "massives Leiden der Zivilbevölkerung". Humanitäre Hilfseinsätze werden nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) in Mogadischu durch Soldaten behindert. Die humanitäre Krise in Somalia ist nach Einschätzung eines UNO-Beauftragten inzwischen noch schlimmer als in Darfur im Sudan.
Im September war in Asmara in Eritrea eine antiäthiopische "Allianz für die Wiederbefreiung Somalias" gebildet worden. Saudi-Arabien hatte Präsident Abdullahi Yusuf aufgefordert, sich an seine Zusage zu halten, die äthiopischen Soldaten durch arabische und afrikanische Truppen unter dem Dach der Vereinten Nationen zu ersetzen.
Die Milizen des sogenannten Rates der Islamischen Gerichte hatten Mogadischu beim Herannahen der äthiopischen Panzer im Dezember 2006 aufgegeben. Das rigorose Vorgehen der Äthiopier ohne Rücksicht auf Zivilisten, wie auch der Einsatz schwerer Waffen in Wohngebieten Mogadischus, trugen zur Radikalisierung bei. Eine halbe Million Menschen wurden seither in die Flucht getrieben. Die Islamisten, die Waffenhilfe aus Saudi-Arabien, Jemen und Eritrea erhalten, hatten Mogadischu und große Teile Somalias ein halbes Jahr beherrscht, nachdem es ihnen gelungen war, die von den USA unterstützte Warlord-Allianz zu schlagen, deren Führer nunmehr in der Übergangsregierung sitzen. Die Warlords hatten nach dem Sturz des Diktators General Mohammed Siad Barre 1991 Chaos und Anarchie in dem Land am Horn von Afrika verbreitet.
Bei Kämpfen zwischen islamistischen Aufständischen und äthiopisch-somalischen Truppen sind in Mogadischu seit Oktober Menschenrechtlern zufolge rund 469 Menschen getötet worden. Allein im November seien 314 Menschen Opfer der Gefechte geworden, sagte der Chef der somalischen Organisation Elman am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Rund 840 Menschen wurden demnach seit Oktober verletzt.