Klima
<b>Hintergrund:</b> Kernpunkte
Daten sind nicht neu, die Gewichtung schon
Valencia - Der Weltklimarat IPCC hat am Samstag in Valencia die Zusammenfassung seines diesjährigen Klimaberichtes präsentiert. Die Daten in dem 23-seitigen Dokument sind nicht prinzipiell neu, ihre Zusammenstellung und Gewichtung jedoch schon. Einige Hauptpunkte sind: Der von Menschen gemachte Klimawandel wird nicht mehr bezweifelt und schreitet schneller voran als angenommen. In den vergangenen 100 Jahren ist die Temperatur um 0,74 Grad Celsius gestiegen. Elf der vergangenen zwölf Jahre (1995 bis 2006) sind unter den zwölf wärmsten Jahren seit Beginn der globalen Temperaturaufzeichnungen 1850. Für die nächsten 20 Jahre geht der IPCC von einer weiteren globalen Temperaturerhöhung um 0,4 Grad Celsius aus. Insgesamt wird die Temperatur über den Kontinenten und in den nördlichen Breiten noch deutlich schneller steigen. Die gemessenen Temperaturerhöhungen haben ihre Ursache zum weitaus größten Teil in der Emission der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Die Konzentration von CO2 und Methan lag 2005 höher als in den vergangenen 650 000 Jahren. Die Emissionen von CO2 durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas verursachen den größten Teil des Problems und wachsen schnell. Zwischen 1970 und 2004 stiegen sie um rund 80 Prozent. Die menschengemachten Treibhausgase insgesamt stiegen um 70 Prozent. Ohne einschneidende politische Schritte werden die Emissionen in den nächsten Jahrzehnten mit hoher Geschwindigkeit weiter steigen. Der Klimarat zeigt, dass die größten Beiträge zur Lösung dieses Problems unter anderem aus einer effizienteren Energienutzung sowie aus einer Umstellung der Energieversorgung auf Solarenergie, Windenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft zu erwarten sind. Er nennt aber auch die Kernkraft als Möglichkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Der Bericht verweist ausdrücklich auf die Klimarahmenkonvention von Rio de Janeiro und das Kyoto-Protokoll als Werkzeuge, um die Erderwärmung zu bremsen. Die Kosten für eine sehr anspruchsvolle Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 würde das globale Wirtschaftswachstum um höchstens 0,12 Prozent jährlich reduzieren. (APA/dpa)