Genua - Zehntausende Globalisierungskritiker haben sich am Samstag in Genua zu einer Demonstration versammelt, auf der unter anderem die Prozesse gegen 25 Teilnehmer der Protestkundgebungen gegen den G-8-Gipfel vor sechs Jahren kritisiert wurden. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich 50.000 Demonstranten in der norditalienischen Stadt, der Präfektur zufolge waren es 30.000. Die Demonstranten forderten auch, dass "die Wahrheit" über den Tod des 23-jährigen Carlo Giuliani herauskommen müsse, der im Juli 2001 von einem Polizisten erschossen worden war.

Prozesse gegen Demonstranten

Gegen 25 Teilnehmer der Proteste von 2001 laufen derzeit Prozesse, in denen Haftstrafen zwischen acht und 15 Jahren verhängt werden könnten. "Wer etwas kaputtmacht, muss büßen, wer tötet, nicht", hieß es auf Spruchbändern unter Bezug auf den Tod Giulianis.

Zu der Kundgebung hatten zahlreiche Parteien und Organisationen aufgerufen, unter anderem die Grünen und Kommunisten. Im Mai 2003 hatten die Justizbehörden die Ermittlungen zum Tod Giulianis eingestellt. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen am Rande des G-8-Gipfels vor sechs Jahren waren mehrere hundert Menschen verletzt worden. (APA)