Der Parteivorsitzende Erwin Huber forderte die SPD zur Mäßigung bei ihrer Kritik an der Union auf. "Ich fordere die SPD auf, konstruktiv für das Land und die Zukunft Deutschlands zu wirken", sagte Huber vor den Delegierten. Die SPD dürfe die verbleibenden zwei Jahre der laufenden Legislaturperiode nicht zum dauerhaftem Wahlkampf gegen die Union nutzen.
Wahlkampfthemen
Beckstein nannte als Hauptthemen des Wahlkampfs neben Bildung und Klima auch den weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit, die bessere Integration von Ausländern und den Ausbau der Kinderbetreuung. Dabei verteidigte er das traditionelle Familienbild: "Wer auf ein Stück Lebensqualität verzichtet, um ganz für sein Kind da zu sein, der verdient nicht Kritik, sondern unsere Anerkennung." Gleichwohl müssten aber auch außerfamiliäre Betreuungsangebote weiter ausgebaut werden. Die Leitlinien zur Kommunalwahl im März wurden von den 230 Delegierten einstimmig angenommen.
In einer leidenschaftlichen Rede forderte CSU-Chef Huber die SPD zu "verbaler Abrüstung" auf. Die "Ausfälle und Attacken", die auf dem SPD-Parteitag in Hamburg begonnen hätten, passten nicht in das Klima einer Koalition. Einen Tiefpunkt diesbezüglich habe Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse mit seiner Attacke auf Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) gesetzt. "Das war eine Charakterlosigkeit", sagte Huber.
Warnen vor Linksruck
Gleichzeitig warnte er vor einem Linksruck der SPD. Es sei eine "Schande" und ein "historisches Versäumnis", dass die SPD auf ihrem Parteitag zwar Unionspolitiker "in schändlicher Weise" angegriffen, gleichzeitig aber die Vorsitzenden der Linkspartei Oskar Lafontaine und Gregor Gysi mit Kritik verschont habe. Mit ihrem Grundsatzprogramm und dem Bekenntnis zum demokratischen Sozialismus habe die SPD eine Rolle rückwärts in das vorletzte Jahrhundert gemacht. Sie habe sich damit als unfähig zur Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Politik erwiesen.