"Sie wollten Menschen verletzen und töten und sich selbst danach umbringen", erklärte der Leitende Ermittler Norbert Wagner am Sonntagabend in Köln. Der 17-Jährige beging nach Auffliegen der Pläne Selbstmord. Er warf sich bereits am Freitag vor eine Straßenbahn und erlitt tödliche Verletzungen. Der 18-Jährige räumte bei seinen Vernehmungen die Planung zur Tat ein. Da er noch unter das Jugendstrafrecht falle, gebe es eine breite Palette möglicher Konsequenzen für den jungen Mann, erklärte ein Polizeisprecher. Er könne in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden, unter Beobachtung gestellt oder später zu einer Jugendstrafe verurteilt werden.
Motiv unklar
Das Motiv der Tat war zunächst unklar. Der 18-jährige habe in der Schule Probleme gehabt, er sei ein Einzelgänger gewesen und habe sich von seinen Mitschülern gemobbt gefühlt, berichtete die Polizei. Er passe in das Raster der bisher beobachteten Amokläufer. Der 17-jährige sei dagegen sowohl in der Schule, als auch in seinem Sozialverhalten völlig unauffällig gewesen. Auf die Spur der Jugendlichen waren die Behörden durch Hinweise von Mitschülern gekommen.
Warnung vor Nachahmungstätern
Experten warnen indessen vor möglichen Nachahmungstätern. Der Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft (DPOLG), Rainer Wendt, sagte am Montag in Duisburg: "Leider müssen wir damit rechnen, dass Amok-Taten an Schulen und Universitäten immer wieder Nachahmer finden werden." Schule und Polizei müssten deshalb Warnsignalen große Aufmerksamkeit schenken. Nahezu alle Attentate dieser Art seien im Internet angekündigt worden.