Nicht neu, aber im vergangenen Jahr verschärft hat sich die gesellschaftliche Tendenz, Problemen mit stärkeren Kontrollen, Überwachung und Vertreibung zu begegnen, kritisiert Schuhmann. Etwa gegenüber jugendlichen Asylwerbern aus den Maghrebstaaten im Bereich des Rapoldiparks oder einer gemischten Szene am Landhausplatz.
Ein anderes Beispiel ist die Fußgängerzone in der Maria-Theresien-Straße, wo Gruppen von Jugendlichen die dort aufgestellten "Sitzmöbel" zum Feiern nutzten. Weil dabei aus der Sicht der Stadtpolitiker zu viel Alkohol konsumiert und gelärmt wurde, ließ sie kurzerhand die Sitzmöbel entfernen. Schuhmann sieht darin eine Tendenz, den öffentlichen Raum für Events zu reservieren und eine selbstorganisierte Nutzung durch verschiedene Gruppen zu verhindern.
Keine Konflikt-Feuerwehr
Streetwork wird von manchen die Funktion einer Feuerwehr bei Konflikten zugeschrieben. "Aber das sind wir nicht, wir versuchen Beziehungen zu den Jugendlichen aufzubauen und das braucht Zeit." Streetwork habe eine "seismografische Funktion" für die Gesellschaft.
Freuen kann sich Z6 Streetwork nach 15 Jahren über eine gewachsene Akzeptanz in Politik und Verwaltung. Das drückt sich seit Jahresanfang in der Anerkennung als Einrichtung der Jugendwohlfahrt durch das Land Tirol aus - und seitens der Stadt Innsbruck in auf jeweils drei Jahre gesicherten Finanzierungsverträgen.