Für die 23 noch vermissten Bergleute bestand nach Einschätzung von Experten keine Überlebenschance mehr. Angehörige beklagten, von den Behörden nicht über den Stand der Rettungsarbeiten in der Schachtanlage Sassjadko informiert zu werden.
Ein neues Feuer zwang die Einsatzkräfte am Montag zum Rückzug aus dem Stollen. "Die Temperatur steigt in der Schachtanlage", teilte Vizeregierungschef Andrej Kljujew in Donezk mit. Experten warnten vor der Gefahr weiterer Explosionen unter Tage. "Unter diesen Bedingungen kann niemand unter Tage überleben", sagte der Chef der unabhängigen Bergarbeitergewerkschaft, Michail Wolynez, der Agentur Unian. Beim bisher schwersten Grubenunglück kamen im benachbarten Gebiet Lugansk vor acht Jahren 80 Bergleute ums Leben. Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sein Mitgefühl mit den Hinterbliebenen.
Funke entzündet
Nach ersten Erkenntnissen soll bei Bohrungen zur Vorbereitung von Sprengungen Sonntag früh ein Funke das hochexplosive Grubengas in mehr als 1.000 Metern Tiefe entzündet haben. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich 457 Bergleute unter Tage auf. Mehr als 350 Arbeiter wurden nach Angaben des Zivilschutzes gerettet, etliche erlitten schwere Verletzungen.