Brüssel - Die Kosovo-Statusfrage und der
Atomkonflikt mit dem Iran sind die Hauptschwerpunkte der Beratungen
der 27 EU-Außenminister am Montag in Brüssel. Zeitgleich beraten auch
die Verteidigungsminister über militärische Zusammenarbeit und die
Entwicklungsminister über neue Handelsabkommen mit 79
Entwicklungsländern. Zu den zeitweilig gemeinsam geführten Gesprächen
werden einschließlich der Vertreter von Drittstaaten wie dem Irak und
der Türkei rund 90 Minister in der belgischen Hauptstadt erwartet.
Österreich ist durch Außenministerin Ursula Plassnik,
Verteidigungsminister Norbert Darabos und Staatssekretär Hans Winkler
vertreten.
Auch nach der Parlamentswahl in der zu Serbien gehörenden,
mehrheitlich von Albanern bewohnten und derzeit von der UNO
verwalteten Provinz Kosovo wollen sich die Außenminister der
Europäischen Union wegen fehlender Übereinstimmung nicht zu der Frage
äußern, ob sie eine unilaterale Unabhängigkeitserklärung Pristinas
anerkennen würden.
Afrika-"Aktionsplan"
Ein "Aktionsplan" für engere Beziehungen zu Afrika, der auf dem
EU-Afrika-Gipfel am 9. Dezember beschlossen werden soll, steht ebenso
auf der Tagesordnung wie die kritische Lage in Pakistan, im Nahen
Osten, in Georgien und dem Irak. Die Verteidigungsminister wollen
sich insbesondere mit den Vorbereitungen für die Entsendung einer
EU-Truppe, an der sich auch Österreich beteiligt, in den Tschad
befassen. Der Truppe, die für Sicherheit in der unmittelbaren
Nachbarschaft der westsudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur sorgen
soll, fehlen derzeit noch Hubschrauber und anderes benötigtes
Material. (APA/dpa)