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Der Breitenfeld-Vorstand Erich Schneider, Firmenchef Rudolf Jurak und Vorstand Herbert Buhl (von li. nach re.)
Daneben seien mit dem Emissionserlös auch Akquisitionen in Europa geplant, sagte Jurak heute, Montag, bei einer Pressekonferenz in Wien.
Preisspanne zwischen 28 und 36 Euro
Die Preisspanne für das Stahlpapier liegt zwischen 28 und 36 Euro je Aktie. Das Unternehmen bietet seine Aktien ab heute, Montag, bis kommende Woche Donnerstag (29. November) privaten und institutionellen Anlegern zur Zeichnung an. Für österreichische Privatanleger gibt es eine bevorzugte Zuteilung, wenn diese bis spätestens 26. November bei den beteiligten Banken zeichnen. Den Börsengang begleiten die Erste Bank und die Deutsche Bank. Preisfestsetzung und Zuteilung sollen voraussichtlich am 30. November erfolgen. Die Notierung der Aktien soll am 3. Dezember im Prime Segment der Wiener Börse starten.
Bis Ende 2008 will Breitenfeld die Produktionskapazität um 53 Mio. Euro von derzeit 170.000 auf 300.000 Jahrestonnen ausbauen, weitere 40 Mio. Euro sollen bis 2010 in eine neue Schmiede fließen. Die Kapazität werde hier von 7.000 auf 45.000 Tonnen erweitert. Der Umsatz soll sich in den kommenden drei Jahren von zuletzt 185 auf 500 Mio. Euro erhöhen. Dabei will Breitenfeld laut Jurak "Margen über 20 Prozent" erwirtschaften. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 hatte die EBITDA-Marge (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 16,1 Prozent betragen.
Risko bei einem Investment
Das Risiko bei einem Investment in das Unternehmen liegt Analysten zufolge hauptsächlich in der Abhängigkeit von wenigen Kunden in Italien. 51 Prozent des Umsatzes erzielt Breitenfeld mit nur drei Abnehmern. Ebenfalls kritisch seien die derzeit hohen Preise für die Produktionsvormaterialien Schrott und Edelschrott, die der Edelstahlhersteller eigenen Angaben zufolge bisher aber vollständig an die Kunden weitergeben konnte. Teuer sind auch die Energiekosten, die sich bereits auf hohem Niveau bewegen und voraussichtlich noch weiter steigen werden.
Der angepeilte Emissionserlös setzt sich aus drei Posten zusammen: Die Ausgabe von bis zu 4 Millionen neuen Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung bringt im Idealfall 112 bis 144 Mio. Euro, die Abgabe von Unternehmensanteilen durch die Firmenchefs Jurak und Buhl (bis zu 2,5 Mio. Aktien) sollen zwischen 70 und 90 Mio. Euro einspielen und eine Mehrzuteilungsoption (Green Shoe), zu der es nur bei entsprechender Nachfrage kommt, könnte mit einem Volumen von bis zu 975.000 Aktien 27,3 bis 35,1 Mio. Euro zusätzlich abwerfen. Bei voller Ausübung des Green Shoe würde der Streubesitz bei 53,2 Prozent liegen.
Juraks Privatstiftung halbiert die Beteiligung an Breitenfeld von derzeit 58,5 auf 30 Prozent, Buhls Privatstiftung reduziert von 20,5 auf 10,7 Prozent, und der deutsche Mittelstandsfinanzierer DZ Equity, der erst im August 2006 bei Breitenfeld eingestiegen ist, fährt die Beteiligung von 21 auf 5,8 Prozent drastisch zurück. Die Zahl der Aktien erhöht sich durch den Börsengang von 10,4 auf 14,4 Millionen Stück.
Die Breitenfeld-Gruppe
Die Breitenfeld-Gruppe beschäftigt derzeit rund 370 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2006/07 (per 30. Juni) einen Umsatz von rund 185 Mio. Euro. Dabei wurde ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 30 Mio. Euro und ein Jahresergebnis nach Steuern von mehr als 16 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Eigenkapitalquote habe per 30. Juni 43 Prozent betragen.
Im ersten Quartal 2007/08 sei der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 53 Prozent auf rund 50 Mio. Euro gestiegen, das EBITDA habe sich von 5,6 Mio. auf 12,3 Mio. Euro und das Periodenergebnis nach Steuern von 3,3 Mio. auf 7,1 Mio. Euro erhöht.