Graz - Eine Tätergruppe, die seit 2005 in Graz, Wien und der Obersteiermark einen florierenden Suchtmittelhandel betrieben hat, ist vergangenen Donnerstag festgenommen worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, sollen die zwischen 18 und 21 Jahre alten Männer Suchtmittel, vor allem in Form von Cannabiskraut, Kokain, Speed und Ecstasy im Gesamtwert von rund 106.000 Euro vertrieben haben.

Für den Zeitraum von 2005 bis Mitte November diesen Jahres konnte den Männern Erwerb, Besitz, Einfuhr und die mit bis zu 100 Prozent gewinnbringende Weitergabe der Drogen nachgewiesen werden. Insgesamt sollen die Täter - vier Österreicher, einer aus Bosnien-Herzegowina - rund 60 Kilogramm Marihuana, 2,5 Kilo Kokain, ein Kilo Speed und rund 4.000 Stück Ecstasy-Tabletten vertrieben haben, teilweise durch Straßenverkauf, jedoch auch bei Großveranstaltungen und in Diskotheken.

Drogen in Fahrzeugen versteckt

Im Zuge von umfangreichen Erhebungen im Bereich Leoben stießen die Ermittler auf die Gruppe. Diese soll die Suchtmittel zum Teil in Graz, Wien, Amsterdam und Bosnien erworben und anschließend in Fahrzeugen versteckt zu den Verteilern geschmuggelt haben. Mit dem verdienten Geld sollen sie im großen Stil gelebt haben: Bei den Drogen-Einkaufsfahrten nach Holland waren auch Bordell-Besuche ein Fixpunkt.

Die letzte Schmuggelfahrt nach Amsterdam fand erst Anfang vergangener Woche statt. Nach der Rückkehr schlugen die Leobener Kriminalisten in Kapfenberg zu und konnten vorerst fünf Haupttäter verhaften. Aufgrund des Erhebungsergebnisses und der gegenseitig belastenden Aussagen bei den Einvernahmen waren die Verdächtigen laut Exekutive großteils geständig. Sie wurden in die Justizanstalt Leoben eingeliefert. Da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, können weitere Verhaftungen nicht ausgeschlossen werden, so ein Ermittler. (APA)