Frankfurt/Pristina - Der Sieger der Parlamentswahl im
Kosovo, Hashim Thaci, hat die Möglichkeit einer Föderation oder
Konföderation mit Serbien zurückgewiesen. Der Kosovo werde nach dem
10. Dezember die Entscheidung zu seiner Unabhängigkeit fällen, "und
dafür erwarte ich internationale Unterstützung", sagte Thaci in einem
Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).
"Es ist jetzt die Zeit der Entscheidung, nicht weiterer
Verzögerungen", betonte der frühere Untergrundkämpfer. "Wir können
nicht warten, bis alle Staaten bereit sind, uns anzuerkennen."
Kein Warten auf Zypern und Griechenland
Besonders Griechenland und Zypern drohen sich gegen eine
Unabhängigkeit des Kosovo zu stellen, war Thaci sich bewusst. "Ich
möchte nicht glauben, dass Griechenland eine isolierte Stimme in der
EU werden will", meinte er jedoch. Auch könne der Kosovo "nicht auf
Zypern warten."
Die Regierung werde das Ende der laufenden Verhandlungen über den
künftigen Status der südserbischen Provinz unter der Leitung der
Kosovo-Troika aus den USA, Russland und der Europäischen Union
abwarten. "Kosovo wird die demokratische Welt nicht unangenehm
überraschen, weder Washington noch die EU", versprach Thaci. Einen Kompromiss zwischen Kosovo und Serbien erwarte er jedoch
nicht. (APA)