Australien und Neuseeland auf Konfrontationskurs mit Japan
"Wir mögen es überhaupt nicht, dass die
japanische Walflotte dort unterwegs ist" - Greenpeace-Schiff nimmt Verfolgung auf
Redaktion
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Im Kampf um die Wale stets an vorderster Front: Die "Esperanza"
Sydney/Wellington - Dass eine japanische Flotte ausgelaufen ist, um in antarktischen Gewässern nicht nur Zwerg-, sondern auch Finn- und Buckelwale "zu Forschungszwecken" zu töten, stößt Australien und Neuseeland sauer auf: Die Regierungschefs der beiden Staaten sparten nicht mit deutlichen Worten: "Wir mögen es überhaupt nicht, dass die
japanische Walflotte dort unterwegs ist", sagte die neuseeländische
Premierministerin Helen Clark. Er sei mit der Entscheidung der
Regierung in Tokio "absolut nicht einverstanden", erklärte der
australische Premierminister John Howard. Australiens Außenminister Alexander Downer sagte indessen, der diplomatische
Beauftragte Japans in Canberra sei einbestellt worden, um ihm die
Einwände deutlich zu machen.
Howard wies allerdings einen Vorschlag der oppositionellen Labor-Partei
zurück, die Regierung solle die japanische Walfangflotte militärisch
überwachen. "Will er auf sie schießen?", fragte Howard in Anspielung
auf den Vorschlag des außenpolitischen Sprechers von Labor, Robert
McClelland. Der Oppositionspolitiker wisse selbst, dass eine
militärische Überwachung der Walfangflotte eine "leere Geste" wäre.
McClelland hatte gesagt, die Australier müssten "am Käfig rütteln",
es sei "nicht hinnehmbar", dass die Waljagd nicht nur weitergehe,
sondern "schlimmer" werde.
Verfolgung aufgenommen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat indessen angekündigt, sie wolle "die Walfänger bis in die Antarktis verfolgen, um sie
mit friedlichen Mitteln vom Vorhaben der Waljagd abzubringen. Wir
werden so viele Wale wie möglich vor den Harpunen retten", so Antje Helms, Meeresbiologin von Greenpeace. Das Schiff
"Esperanza" habe bereits die Verfolgung der Fangflotte aufgenommen.
Greenpeace hat außerdem die Webseite
www.greenpeace.at/reise_der_buckelwale
eingerichtet, auf der sich der Weg der Wale sowie der japanischen Walfangflotte mitverfolgen lässt. "Erstmals muss man nicht an Bord eines
Greenpeace-Schiffes sein, um die Walfänger verfolgen zu können. Denn
auf der Greenpeace-Homepage im Internet kann man sowohl die Route der
Walfänger als auch jene der Buckelwale von daheim oder vom Büro aus
mitverfolgen", so Helms.
(APA/red)
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