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Der afghanische Abgeordnete Sayed Mustafa Kazimi bei seiner Ansprache in Baghlan. Als die Parlamentarier kurz darauf eine Zuckerfabrik in der nordafghanischen Stadt besichtigen wollten, explodierte eine Bombe, Kazimi war unter den Opfern.

Foto: AP /Sameer Najafizada

Kabul – Nach einem folgenschweren Selbstmordanschlag Anfang des Monats in der nordafghanischen Provinz Baghlan haben Leibwächter von Abgeordneten nach dem Ergebnis von internen UNO-Ermittlungen willkürlich in die Menge geschossen. In dem wöchentlichen Bericht der UNO-Abteilung für Sicherheit hieß es, die meisten Leidtragenden seien Kinder gewesen. Es sei nicht klar, wie viele Menschen durch den Anschlag und wie viele durch die Kugeln getötet worden seien. Bis zu zwei Drittel der 77 Toten und 100 Verletzten wurden am 6. November von Kugeln der Leibwächter getroffen, wie es in dem Bericht hieß.

Adrian Edwards, der UNO-Sprecher in Afghanistan, bestätigte die Richtigkeit des Berichts. Er betonte aber, das Dokument repräsentiere nur eine Einschätzung innerhalb der Vereinten Nationen. Ein afghanischer Arzt, der nach dem Anshcla Verletzte versorgte, gab der Nachrichtenagentur AP gegenüber an, er sei von einem Regierungsbeamten aufgefordert worden, nicht über die Schüsse der Leibwächter zu sprechen. Der Gewalt in Afghanistan sind in diesem Jahr schon mehr als 6000 Menschen zum Opfer gefallen. (red/APA/AP)