"Es kommt absolut nicht infrage, dass wir diese Chance auslassen. Das ist das letzte Spiel, es gibt keine Ausreden", meinte Teamchef Steve McClaren vor dem Showdown in der britischen Metropole. Einen Sieg des direkten Konkurrenten Russland in Andorra vorausgesetzt, ist dieser Punkt für den Weltmeister von 1966 jedoch Pflicht, um die "zweite Chance" zur Qualifikation zu nutzen.
"Vom Verlierer zum Gewinner"
"Vom Verlierer zum Gewinner" titelte die "Sun" am Montag über McClaren, der nach dem 1:2 in Moskau unter Dauerbeschuss der englischen Medien gestanden war. Am Sonntag gestand der Coach, er habe die letzten zehn Minuten des Israel-Spiels nicht mehr mitansehen können und sei ins Badezimmer geflüchtet: "Beim Stand von 1:1 habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Ich war unglaublich angespannt und hab es nicht mehr ausgehalten." Gegen die Kroaten kündigte er einen Sturmlauf an.
Die Personalsorgen im Lager der Insel-Kicker sind jedoch groß. Für den beim 1:0 gegen Österreich verletzt ausgeschiedenen Michael Owen wurde Tottenham-Stürmer Darren Bent nachnominiert, für Tore soll in Abwesenheit von Wayne Rooney das Duo Peter Crouch/Jermain Defoe sorgen. Probleme bereitet McClaren auch die Abwehr, wo mit dem verletzten John Terry und dem gesperrten Rio Ferdinand die etatmäßige Innenverteidigung ausfällt.
Beckham als Glücksbringer
David Beckham, der England schon einmal in eine Endrunde schoss, dient gewissermaßen als Glücksbringer. In der WM-Quali 2002 buchten die "Three Lions" dank eines Freistoß-Tores des Superstars in der 93. Minute des letzten Spieles gegen Griechenland noch das Ticket. McClaren saß damals als Assistent von Sven-Göran Eriksson auf der Bank.
Kroatien scheint trotz geschaffter EM-Quali jedoch weder vor Englands Team noch vor der Atmosphäre in der neuen Wembley-Arena eingeschüchtert. "Wir fahren nach England, um zu gewinnen", kündigte der Ex-England-Legionär (West Ham, Everton) und nunmehrige Teamchef Slaven Bilic an. Und Portsmouth-Legionär Niko Kranjcar ergänzte: "Wir haben die Verantwortung, diese Partie gewinnen zu wollen. Israel hat es gegen Russland vorgezeigt."