Wellington - Von der Gletscherschmelze sind nicht nur die europäischen Alpen betroffen, sondern auch ihr Pendant auf der Südhalbkugel: In den sogenannten Südalpen der neuseeländischen Südinsel gingen in den beiden vergangenen Jahrzehnten insgesamt 5,8 Kubikkilometer Eis verloren. Das entspricht einem Verlust von elf Prozent, berichtete das neuseeländische Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung (NIWA); im vergangenen Jahr sei die Schmelze sogar trotz gleichbleibenden Schneefalls vorangeschritten.

90 Prozent des Gesamtverlusts entfielen auf die zwölf größten Gletscher: Der längste, der Tasman-Gletscher, schrumpfte um fünf auf 23 Kilometer. An allen großen Gletschern seien riesige Eisbrocken abgebrochen, geschmolzen und hätten Seen geformt, sagte er leitende NIWA-Wissenschaftler Jim Salinger: "Es ist klar, dass sie ihre frühere Länge ohne erhebliche Klimaabkühlung nie wieder erreichen werden, weil die Seen das jetzt blockieren."

Nur der kleine Franz-Josef-Gletscher an der Westküste wuchs seit 2005 um 170 Meter. Die Wissenschaftler führen das auf erheblichen Schneefall zurück. Allerdings hatte dieser Gletscher in den fünf Jahren davor 500 Meter Eis verloren. (APA/dpa/red)