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Grafik: Archiv
Mit kaioo ist dieses Wochenende eine gemeinnützige Internetplattform online gegangen. Alle durch Werbeeinnahmen erwirtschafteten Gewinne werden an soziale Organisationen gespendet, die von den Mitgliedern einmal im Jahr selbst ausgewählt werden können. Hinter dem vorerst in deutsch und englisch zur Verfügung gestellten Portal stehen dabei zwei deutsche Top-Manager: Thomas Kreye, ehemaliger Leiter Business Development von Bertelsmann und Sony-BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz.

Community

"Wir wollen eine echte, soziale und völlig unabhängige Gemeinschaft im Internet schaffen", fasst Schmidt-Holtz den Grundgedanken der Community-Plattform gegenüber pressetext zusammen. Der einzige Zweck des Portals sei die Gemeinnützigkeit. "Alle generierten Werbeeinnahmen werden zu 100 Prozent gespendet", so der Mitbegründer der Seite. Kaioo ist vom Finanzamt als gemeinnützige Stiftungsgesellschaft anerkannt. Gespendet wird, indem Nutzer Zeit auf der Plattform verbringen und dadurch Werbeeinnahmen generieren. "Wir hoffen, dass wir mit unserem Projekt ein paar Millionen Menschen weltweit mobilisieren können. Je mehr Leute mitmachen, umso mehr Geld bekommen wir für Spenden zusammen", meint Schmidt-Holtz.

Anlauf

Anlauffinanzierung und operative Kosten des Projekts in Höhe von rund einer halben Million Euro werden für mindestens ein Jahr vom Vorstandschef des Musikriesen Sony BMG getragen. Dieser betont aber sein rein privates Engagement und hält fest, dass es keinerlei offizielle Verbindung zum Musiklabel gibt. "Ich habe gemeinsam mit meiner Familie beschlossen das Projekt im ersten Jahr zu finanzieren", erläutert Schmidt-Holtz. Auch in Zukunft soll der laufende Betrieb durch wohlhabende Spender gesichert werden, damit die erwirtschafteten Einnahmen ohne den Abzug von Kosten gespendet werden können. "Ich möchte auch zukünftig dafür sorgen, dass im Rahmen des Projektes wohlhabende Spender die Finanzierung übernehmen, damit nicht die Verwaltungskosten wieder einen Teil der Einnahmen auffressen", so der Sony-BMG-Chef.

Etablierung

In letzter Zeit ist es nicht-kommerziellen Projekten im Internet immer wieder gelungen sich gegen schon längst etablierte Konzern-Produkte durchzusetzen. Auch bei kaioo will man diesen Versuch wagen und setzt auf die alten Grundwerte des Internets und will den reinen Kommerz nicht in den Vordergrund stellen. "Glaubwürdigkeit und Transparenz sind unsere höchsten Prinzipien", erklärt Schmidt-Holtz. (pte)