Mingora - In Pakistan sind Tausende Menschen auf der Flucht vor einer angekündigten Großoffensive der Armee gegen militante Taliban-Anhänger. Sicherheitskräfte hätten die Bewohner eines Tals im Nordwesten des Landes mit Lautsprechern dazu aufgefordert, die Gegend zu verlassen, sagten Augenzeugen und Behördenvertreter am Dienstag. Im Swat-Tal hatte sich das pakistanische Militär bereits am Montag erbitterte Gefechte mit Extremisten geliefert, die dort das strikte islamische Recht durchsetzen wollen. Militärangaben zufolge wurden dabei 18 Kämpfer getötet. Die Armee erklärte am Wochenende, 15.000 Soldaten würden bald eine Offensive starten, um die Anhänger des talibanfreundlichen Maulana Fazlullah aus dem Tal zu vertreiben.

Im benachbarten Stammesgebiet Bajaur entführten Anhänger des Predigers vier Beamte aus einer Wohnsiedlung von Armeeoffizieren. Wenig später entführten sie in der Nähe vier Wächter. In der Region Kurram starben bei Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten nach offiziellen Angaben insgesamt 12 Menschen.

Radikal-islamische Taliban-Rebellen nutzen die unwegsame pakistanische Grenzregion zu Afghanistan als Rückzugsgebiet. Die USA werfen Pakistans Präsident Pervez Musharraf vor, nicht entschieden genug gegen islamische Extremisten in der Region vorzugehen. Einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums zufolge wollen die USA paramilitärische Kräfte ausstatten und trainieren, um den Vormarsch der militanten Islamisten in der Region zu stoppen. Washington werde Helme und Schutzwesten, jedoch keine Waffen für die Truppe zur Verfügung stellen, sagte ein Pressesprecher des Pentagon. (Reuters/APA/dpa)