Selbst der Ausschluß von Schiesswald und ein Elfmeter konnten Ried nicht zum Sieger machen.
Ried - Rapid hat die am Samstag an Austria Wien verlorene Tabellenführung wieder zurück erobert. Der Rekordmeister fügte am Sonntag mit 3:2 (1:1) dem SV Ried die erste Heimniederlage seit dem 19. März (1:2 gegen Austria Wien) zu und weist nun wieder drei Punkte Vorsprung auf den Lokalrivalen auf. Die Veilchen, die ebenfalls noch ungeschlagen sind, haben aber noch ein Spiel nachzutragen. Die Partie, in der Rapid mit zehn Mann von 1:1 auf 3:1 davonzog, war gewürzt mit dem schnellsten Saison-Tor, einem Ausschluss, sieben Gelben und zwei Elfern. Die Hütteldorfer begannen vor 5.000 Besuchern in der Gluthitze des Innviertels praktisch mit 1:0. Die Verteidigung der Gastgeber war zu weit aufgerückt, Hatz spielte auf R. Wagner und der Stürmer erzielte per Flachschuss nach 25 Sekunden das schnellste Saisontor der max.Bundesliga. Doch die Kronjäger-Truppe steckte den Schock weg und bemühte sich, das Spiel zu machen. Drechsel hatte schon nach drei Minuten den Ausgleich vor den Beinen, schoss aber Schießwald an. Nach dem Ausschluß von Schiesswald schien das Spiel entschieden Der Rapid-Manndecker musste dann in der 23. Minute mit der Roten Karte unter die Dusche. Er hatte nach einem Ratajczyk-Fehler gegen Ried-Kapitän Drechsel die "Notbremse" gezogen. Den kurz abgespielten Freistoß von Hujdurovic machte Maier auf Raten unschädlich, wobei der Keeper von Akadündüz noch unsanft attackiert wurde. "Es war eine reine Rote, ich bin allein aufs Tor gelaufen", sagte Drechsel. Nur vier Minuten später gerieten Akagündüz und Maier abermals hart aneinander. Nach einer schönen Aktion der "Wikinger" stoppte der Torhüter den allein auftauchenden Ried-Stürmer im Strafraum unfair und Drechsel verwandelte den dafür verhängten Foulelfer mit seinem ersten Saison-Treffer zum Ausgleich. Nach dem 1:1 brachte Rapid-Coach Ernst Dokupil Schöttel und Wetl für Lederer bzw. Taument. Doch die Innviertler blieben weiter am Drücker. Nach einem Konter wehrte Maier einen Akagündüz-Schuss (45.) zum Corner ab. Und in der Tonart ging es auch in den zweiten 45 Minuten weiter, Rapid kam immer seltener aus der eigenen Hälfte heraus. Hujdurovic (48.) köpfelte nach Drechsel-Freistoß drüber, ein Akagündüz-Schuss (53.) bereitete Maier große Mühe, dann spielte der Stürmer, der zu den Kadidaten von ÖFB-Teamchef Otto Baric zählt, im Strafraum ab anstatt selbst zu schießen und Drechsel traf nur das Außennetz (55.). Innerhalb von 6 Minuten ging Ried unter Doch die cleveren Gäste bewahrten kühlen Kopf und schlugen eiskalt zu: Wetl stoppte sich eine weite Vorlage mit der Brust herunter, zwei Rieder schauten zu und ein Heber bedeuetet das 2:1 für Rapid (67.). Die Rieder brachten mit Broser und Wawra zwei frische Leute, aber in der 73. Minute fiel die Vorentscheidung. Angerschmid foulte Zingler, R. Wagner verwertete den Foulelfer zum 3:1. Der Tscheche zog damit in der Schützenliste mit den Saison-Toren Nummer fünf und sechs zu dem führenden Tirol-Legionär Gilewicz gleich. Die tapferen "Wikinger" kämpften bis zum Finish mit dem Mute der Verzweiflung und kamen noch zu einer Resultatkosmetik. Nachdem Maier einen Schuss von Drechsel nur kurz weggeschlagen hatte, flankte Wawra und der Ried-Kapitän erzielte per Kopf ebenfalls sein zweites Tor (87.). SV Ried - Rapid Endstand: 2:3 (1:1). Rieder Stadion, 5.000, Messner Torfolge: 0:1 ( 1.) R. Wagner 1:1 (29.) Drechsel (Foulelfer) 1:2 (67.) Wetl 1:3 (74.) R. Wagner (Foulelfer) 2:3 (87.) Drechsel (Kopfball) Ried: Oraze - Lesiak - Hujdurovic (70. Wawra), Steininger, Nentwich - Rothbauer, Markus Hiden, Angerschmid, Ortlechner (69. Broser) - Drechsel, Akagündüz Rapid: Maier - Hatz, Ratajczyk, Schießwald - Kauz, Radovic, Dowe, Zingler, Lederer (33. Schöttel) - R. Wagner, Taument (33. Wetl) Rote Karte: Schießwald (23./Notbremse) Gelbe Karten: Akadündüz, Hujdurovic, Nentwich, Angerschmid bzw. R. Wagner, Maier, Kauz (APA)