Vorgetäuschte Schwangerschaften, Kostüme, die an die 1980er-Jahre erinnern, Holzfällerhemden: Es ist alles Erdenkliche unter den Gästen zu sehen. Hauptsache ist: auffallen um jeden Preis.
Auf der eher kleinen Tanzfläche wird Limbo mit einer mitgebrachten Stoffschlange getanzt und kräftig zu den Balladen mitgesungen.
Sogar die DJs passen sich dem Dresscode an, mit Bermudas und neonfarbigen Stirnbändern spielen sie längst vergessene Hits, etwa die Backstreet boys oder "Don't go breaking my heart" von Elton John.
Michael Schneider vom Verein "Chilibox", der Veranstalter, aber auch Mithelfer bei dem monatlich stattfindenden "Hörsturz", ist mit dem Ergebnis seiner Veranstaltung zufrieden. "Im Schnitt gibt es momentan alle zwei Monate "Bad Taste Parties", allerdings bemühe ich mich, sie regelmäßiger stattfinden zu lassen, da sie guten Anklang beim Publikum gefunden haben."
Trash als Programm Öfters habe Schneider bei Festen gemerkt, dass "hin und wieder Trashiges einfließt", doch eine eigene Veranstaltung, die sich speziell auf diese Sparte fokussierte, fehlte. Er nahm sich also dem, zunächst nur "Spaßprojekt" an und organisierte 2004 seine erste "Bad Taste Party". 2006 wechselte er die Location. Ohne viel Werbung - fast ausschließlich durch Internet und Mundpropaganda - kommen rund 500 Besucher zu jeder Veranstaltung seither.
Die "trashige" Musik, auf die viel Wert gelegt wird, kommt bei allen Besuchern gut an. Auch die 18-jährige Schülerin Nadine, die über Freunde von der "Bad Taste Party" erfuhr und sie seitdem auch regelmäßig besucht, gefällt die Location, auch wenn sie findet, dass "man den Raum mehr hätte ausgestalten können".
Die hauptsächlich 18- bis 25-Jährigen lassen bei der Wahl ihrer Verkleidungen der Kreativität den freien Lauf. Schneider behauptet sogar, Spongebob oder Borat wären als Verkleidungen beliebt. Im Dezember 2007 findet das vierjährige Jubiläum der "Bad Taste Party" statt; Schneider plant dazu einen Gastauftritt - "jemand, der zu dieser Szene gut passt".