Telekom
Deutscher Telekom-Anbieter Versatel durch Preiskampf belastet
Umfangreiche Einsparungen - Job-Abbau nicht ausgeschlossen
Belastet vom harten Wettbewerb hat der
Telekommunikationsanbieter Versatel
im abgelaufenen Quartal einen
Ergebnisrückgang verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und
Abschreibungen (EBITDA) sank um 10,7 Prozent auf 46,5 Mio. Euro, wie
die im TecDAX notierte deutsche Versatel AG am Dienstag in Düsseldorf
mitteilte. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um 4,9 Prozent auf
176,4 Mio. Euro.
Den Rückgang erklärte Versatel mit dem verschärften Wettbewerb auf
dem deutschen Telekommunikationsmarkt und dem damit einhergehenden
Preisverfall. Trotz des EBITDA-Rückgangs von knapp elf Prozent
übertraf die Gesellschaft aber im dritten Quartal die Erwartungen der
Analysten, was der Aktie im frühen Handel Auftrieb gab. Mit einem
Sparprogramm will das Unternehmen nun gegensteuern. Bis zum Jahr 2009
soll ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden, hieß es.
Die Zahl der DSL-Kunden wuchs in den Monaten Juli bis September um
knapp 49.000 auf nun 597.000. Versatel bestätigte die im August
gesenkt Prognose für das laufende Geschäftsjahr, wobei Vorstandschef
Peer Knauer die untere Spanne der Umsatzerwartung leicht anhob. Beim
EBITDA rechnet das Unternehmen demnach mit 190 Mio. Euro und beim
Umsatz nun mit 690 bis 700 Mio. Euro.
Versatel will sich mit umfangreichen Einsparungen für künftiges
Wachstum rüsten. "Wir wollen bis zum Jahr 2009 eine Verbesserung beim
EBITDA von 30 Mio. Euro erreichen", sagte Vorstandschef Peer Knauer
am Dienstag in Düsseldorf. Damit werde sein Unternehmen die in
Vergangenheit erzielte Marge beim EBITDA von über 30 Prozent
erreichen.
Nach den Worten von Knauer will Versatel seine
Organisationsstruktur sowie die Prozesse vereinfachen. Einen
Stellenabbau schloss er nicht aus. Das Unternehmen beschäftigt rund
1.400 Mitarbeiter an 14 Standorten. Hintergrund der Einsparungen ist
der harte Wettbewerb auf dem deutschen Breitbandmarkt, der im
abgelaufenen Quartal seine Spuren in der Bilanz der Düsseldorfer
hinterließ. (APA)