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Maier geht locker in die ersten Speed-Rennen.

Foto: APA/EPA/Della Bella
Lake Louise - Österreichs Alpinherren sind Montagabend (Ortszeit) als erstes Team vollzählig in Lake Louise eingetroffen. Kein Wunder, wenn das "Hauptquartier" Chateau Lake Louise heißt und zu den schönstgelegenen Hotels der Welt zählt.

Sorgen bereitet allerdings die Unterlage: trotz zuletzt 18 Grad unter Null liegt wenig Schnee in Lake Louise. Dort soll aber am Samstag die erste Saisonabfahrt ausgetragen werden. Sie wird wohl wie vor zwei Jahren nur vom Reservestart und auf verkürzter Strecke gefahren werden, auch das erste Training am Mittwoch galt als nicht gesichert.

Erstmals neue Startregel

Dabei fiebern die Stars der Szene den ersten Speed-Rennen der Saison, bei denen erstmals die neue Startregel (die ersten 15 bekommen Nummern zwischen 8 und 22 zugelost) ausprobiert wird, förmlich entgegen. So auch der norwegische Weltcup-Titelverteidiger Aksel-Lund Svindal, aber auch Hermann Maier, der in Lake Louise zwar schon dreimal den Super G, aber noch nie die Abfahrt gewonnen und sich in der kommenden Saison ganz den schnellen Disziplinen verschrieben hat.

"Was aber nicht heißt, dass ich jetzt besonders aufgeregt in die kommenden Rennen gehe, gab sich Maier vor seinem ersten Speed-Auftritt auf den neuen Head-Skiern und seinem möglicherweise letzten Auftritt in Alberta überhaupt aber locker. Während Maier für seine Trainings-Vorstellung in Sun Peaks sowohl von Herrenchef Toni Giger als auch von Spartentrainer Andreas Evers ("Eher ein Schritt vor als zurück") Lob erntete, wollte Maier die Speed-Vorbereitung nicht überbewerten.

"Eine nette Gewöhnung an das Gerät"

"Das war eine nette Gewöhnung an das Gerät und an die Zeitumstellung. Besser, als nicht herumzulungern", kehrte Maier vielmehr ganz den Nüchternen hervor, obwohl er in den Testläufen stets zu den schnellsten Vier gezählt hatte. "Aber die Trainingspisten waren relativ langsam, man ist maximal zehn Sekunden wirklich schnell gefahren", relativierte Maier.

Maier ist klar, dass nur das Training auf einer Rennpiste echte Aufschlüsse liefert. "Erst dort weißt du dann, wo du den Hebel anzusetzen hast", so der Salzburger, der auch in Kanada weiter an seinem Setup Schuh-Ski-Bindungsplatte getüftelt hatte.

Walchhofer will durchstarten

Und selbst Lake Louise wird für Maier nur zum ersten Schritt in eine Saison, in der noch der eine oder andere Sieg gelingen möge. "Es ist ganz sicher nicht so, dass ich in Kanada alles zerreißen werde. Aber zumindest wird hier irgendetwas ans Tageslicht kommen und danach weiß man besser, wo man steht!"

Den Kanada-Rennen blicken auch zwei andere gespannt entgegen. Michael Walchhofer, der im Gegensatz zu Maier ernsthaft mit einer Karriere-Fortsetzung bis 2010 spekuliert, will nach einer Seuchensaison wieder durchstarten. Und Walchhofer hat hier schon Abfahrt und Super G gewonnen.

Gespannt ist auch Mario Scheiber, der sich vor zwei Jahren in der Vorbereitung auf Lake Louise eine schwere Knieverletzung zugezogen hat. Das hat die Karriere des damals wohl aussichtsreichsten ÖSV-Nachwuchsfahrers entscheidend gebremst. Der Tiroler ging es beim Training in Sun Peaks - dort hatte er sich vor zwei Jahren das Kreuzband gerissen - deshalb eher locker an.

Podestplatz als Ziel

Dabei steht am Wochenende viel auf dem Spiel. Seit zumindest zehn Jahren hat es keine Saison gegeben, in der die ÖSV-Herren in den ersten beiden Saisonrennen nicht einmal einen Podestplatz geholt haben. Diese Schmach soll am Samstag beendet werden. "Dabei", so Herrenchef Toni Giger schmunzelnd, "hatten wir gerade in der Abfahrt zuletzt nichts zu lachen."(APA)