Europas größter Fernsehkonzern RTL muss im Bieterwettbewerb um die türkische Mediengruppe ATV-Sabah voraussichtlich gegen zwei türkische Firmen antreten. Die Konzerne Türkuaz und Nurol hätten sich für eine Zulassung für die Auktion beworben, erklärte der für den Verkauf zuständige Staatsfonds am Dienstag. RTL trat nach Angaben vom Montag einem türkischen Konsortium bei, das an der Versteigerung der Gruppe teilnehmen will, zu der der TV-Sender ATV und die Tageszeitung "Sabah" gehören.

Turkuaz - Teil der Industriegruppe Calik - und der Mischkonzern Nurol haben sich nach Angaben des Staatsfonds beide gemeinsam mit heimischen Partnern beworben. Die Frist für die Vorqualifizierung lief am Montag aus.

Der türkische Staatsfonds TMSF hatte die Vermögenswerte der Mediengruppe im April vom Geschäftsmann Turgay Ciner konfisziert und will das umgebaute Unternehmen am 5. Dezember zu einem Mindestpreis von 1,1 Mrd. Dollar (672 Mrd. Euro) versteigern. Um bieten zu können, müssen ausländische Firmen sich mit einem einheimischen Bieter zusammentun, weil ein türkisches Medienunternehmen höchstens zu 25 Prozent in Händen nicht-türkischer Investoren sein darf. (APA/Reuters)