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Im neuen Ludwig-Boltzmann-Institut für klinisch-forensische Bildgebung in Graz versucht man mit Mangnetresonanz- und Computertomographie den Verbrechern auf die Spur zu kommen.

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Ferdinand Maier, Kathrin Yen, Wolfgang Dür, Claudia Lingner (Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft) und Wissenschaftsminister Johannes Hahn bei der Präsentation der zwei neuen Institute.

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Wien - Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) präsentierte heute bei einem Pressegespräch mit Wissenschaftsminister Hahn und LBG-Vizepräsident Ferdinand Maier die Ergebnisse der Ausschreibung für neue Boltzmann Institute. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren werden zwei Institute gegründet: Das "Ludwig Boltzmann Institut für Gesundheitsförderungsforschung" in Wien und des "Ludwig Boltzmann Institut für klinisch-forensische Bildgebung" in Graz.

Die beiden Institute werden mit wissenschaftlichen Partnern und öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten, die das Forschungsprogramm mitentwickeln und 40% der Finanzierung übernehmen.

Bessere Nachweisbarkeit von Verletzungen

Das Institut für klinisch-forensische Bildgebung in Graz will Verfahren wie Computer- oder Magnetresonanztomographie für die Gerichtsmedizin anwendbar machen: Gewalttäter hinterlassen oft charakteristische Spuren an ihren Opfern. Weisen misshandelte Kinder oder Vergewaltigungsopfer jedoch kaum äußere Verletzungen auf, so ist eine Verbindung zu Verdächtigen nur sehr schwer nachzuweisen. Am neuen Ludwig-Boltzmann-Institut für klinisch-forensische Bildgebung in Graz sollen Verfahren wie Computer- oder Magnetresonanztomographie für die Gerichtsmedizin anwendbar gemacht werden. Mit dem Nachweis von äußerlich nur schwer festzustellenden bzw. zu interpretierenden Verletzungen wird es leichter, ein Gewaltverbrechen als solches eindeutig zu identifizieren.

Gesundheitsförderung erforschen

Die zweite neue Einrichtung, das LB-Institut für Gesundheitsförderungsforschung in Wien will die Möglichkeiten von Gesundheitsförderung etwa in Schulen und Krankenhäusern erforschen.

Geleitet wird es vom Soziologen Wolfgang Dür, kooperiert wird u.a. mit Gesundheits- und Unterrichtsministerium sowie den Universitäten Bielefeld und Edingburgh. LBG-Vizepräsident Maier: "Von konsequenter und erfolgreicher Gesundheitsförderung profitieren wir alle: die Gesundheit und die Lebenserwartung der Menschen steigen, die Qualität und die Effektivität der Organisationen selbst verbessern sich, und es sind positive Effekte für die Finanzierbarkeit des Krankenversorgungs- und Pflegesystems zu erwarten."

Die wissenschaftliche Bearbeitung des Themas Gesundheitsförderung in Schulen und Krankenhäusern habe gezeigt, dass vor allem Grundlagenwissen über den Zusammenhang von Organisation und Gesundheit fehlt. Das LBI schließt somit eine wesentliche Lücke in Österreich. Bisher wurde vor allem in den USA, Kanada und Australien an diesem Thema geforscht.

Neuaufstellung abgeschlossen

Die zwei neuen Institute sind aus der zweiten Ausschreibung nach Restrukturierung der LBG hervorgegangen, wobei die Neuaufstellung nun abgeschlossen sei, sagte LBG-Vizepräsident Maier. 2003 wurde eine Reform der mehr als 40 Jahre bestehenden LBG mit dem Ziel eingeleitet, die zum Teil sehr kleinteilig konstruierte Gesellschaft in eine Forschungsgesellschaft internationalen Zuschnitts überzuführen. (APA/red)