Wer überträgt?
Auch die Ausstrahlung des Song Contest ist weiterhin offen, teilte der ORF am Dienstag in einer Aussendung mit. Laut Unterhaltungschef Edgar Böhm seien derzeit "noch wichtige Punkte - etwa zum Prozedere der Vorausscheidung - nicht geklärt". Für den ORF ist es denkbar, den Musikwettbewerb auch ohne österreichischen Teilnehmer zu übertragen: "Optional ja", sagte ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz am Mittwoch. Er geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass der Sender den Schlusswettbewerb zeigt. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.
Sollte es sich der ORF anders überlegen, könnte das Event eventuell noch bei dem neuen Privatsender Puls 4 Platz finden, der im Februar startet. Geschäftsführer Martin Blank wollte sich dazu aber "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern". Der Privatsender ATV will den Song Contest hingegen dezidiert nicht haben: "Nein wir sind nicht interessiert. Aber wir wünschen der Veranstaltung viel Glück für's weitere Überleben", sagte Programmchef Ludwig Bauer.
Ost und West
Für Programmdirektor Wolfgang Lorenz ist der Liederwettbewerb in seiner aktuellen Form "kein internationales Unterhaltungsprogramm, sondern ein politisches Exerzierfeld". Schon 2007 habe sich erwiesen, dass "nicht nach der Qualität der Beiträge, sondern nach ihrer Herkunft entschieden worden ist", so Lorenz. Der Song Contest zeige dabei "deutlich negative Erkennungsmerkmale einer komplizierten europäischen Einigung". Solange dies so bleibe, "will der ORF nicht weiter Talente aus Österreich in ein chancenloses Rennen schicken. Sollte sich die Situation ändern, sind wir aber gerne wieder dabei."