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Einen nach eigenen Angaben in dieser Art bisher einmaligen "Roboter mit Feingefühl" hat das junge Linzer Unternehmen "FerRobotics" entwickelt und in einer Pressekonferenz am Dienstag vorgestellt. Die "weiche" Maschine ist als Hilfe in der Industrie geplant aber auch für Rollstuhlfahrer. Robot Herkömmliche Roboter müssten mit aufwendiger Programmierung auf ihre Aufgaben ausgerichtet werden. Diese würden sie dann präzise ausführen. Wenn ihnen allerdings etwas dazwischen komme, könnten sie daran oder auch an sich selbst Schaden anrichten. Die Geräte von FerRobotics seien keine Konkurrenz zu diesen, sondern für Aufgaben gedacht, wo es mehr auf "Feingefühl" ankomme, vergleichen die beiden Firmenchefs Paolo Ferrara und Ronald Naderer. Ihre Roboter werden überwiegend mit "Luftmuskeln" der Firma Festo bewegt. Sie könnten damit ihre Kraft dosieren und der jeweiligen Tätigkeit anpassen. Sie seien druck- und kontaktsensibel und brauchten daher auch keine Schutzzellen mehr. Sie würden kein Hydrauliköl verwenden und seien somit umweltfreundlich und leicht. Obendrein könnten sie mit geringem Aufwand gebaut und gesteuert werden. Vorzeigen Die Programmierung erfolge durch einfaches Vorzeigen: "Gezeigt - gemerkt - gemacht" lautet daher das Motto der Firma, die mit ihren Produkten auf Klein- und Mittelbetriebe zielt, die kein Programmierpersonal haben, sich keine aufwendigen Roboter leisten können und dennoch ihre Mitarbeiter von monotonen oder gesundheitsgefährdenden Arbeiten entlasten wollen. Ein Roboter soll künftig in einer Metallbaufirma Platten für Garagentore passgenau in eine Presse einlegen und nach der Formung wieder entnehmen. Das flexible Stapeln von Profilen aus einer Stranggussanlage auf einer Europalette für den anschließenden Transport ist ein weiterer konkreter Anwendungsfall. Auch die Behandlung von Oberflächen, etwa schleifen oder polieren ist damit möglich. Ab dem Frühjahr ist die Fertigung von Roboter-Kleinserien geplant. Ein Luftmuskel kann Lasten bis zu 400 Kilo bewegen, bei Parallelschaltung sind noch mehr möglich. Entwicklung Noch im Forschungsstadium sind kleinere Roboter, die als Assistenzsystem für Rollstühle gedacht sind und dem Benutzer das Aufheben von Gegenständen vom Boden oder beim Einkaufen Entnehmen von Regalen sowie Türen öffnen ermöglichen und auch Hilfe beim Essen und Trinken bieten sollen. Das könnte Pflegekräfte entlasten. "Nicht 'Roboter statt Mensch', sondern 'Roboter hilft Mensch' ist das Ziel unserer Maschinen", schildern die beiden Firmenchefs. Die beiden Absolventen der Linzer Kepler Universität haben ihr Unternehmen erst 2006 als GmbH gegründet. Es handelt sich um ein "Spin-off" der Uni, weil immer wieder Anfragen an die dortigen Forscher nach nach derartigen Problemlösungen kamen. (APA)