Graz - Die Technische Universität Graz bekommt zwei weitere Christian-Doppler-Labors: Das Labor für "Multiphysikalische Simulation, Berechnung und Auslegung von Elektrischen Maschinen" und jenes für "Frühe Stadien der Ausscheidungsbildung in Metallen". "Wir sind stolz, dass an der TU Graz mit den neuen Labors insgesamt bereits zehn dieser zukunftsweisenden Einrichtungen beheimatet sind", freute sich TU-Rektor Hans Sünkel.

Maschinen simulieren

Im CD-Labor für "Multiphysikalische Simulation, Berechnung und Auslegung von Elektrischen Maschinen" entwickeln die Wissenschafter gemeinsam mit dem Industriepartner Elin EBG Motoren in Weiz Simulationswerkzeuge für physikalisch komplexe elektrische Maschinen.

Der Entwurf elektrischer Maschinen stellt eine große Herausforderung in den Ingenieurwissenschaften dar, da dabei viele physikalische Phänomene und deren Wechselwirkung berücksichtigt werden müssen. Der Entwurf ist somit ein multiphysikalischer Vorgang, der mit elektrischen und magnetischen Feldern, mit Temperaturverteilungen, Hydro- und Strukturmechanik und Akustik zu tun hat, wobei diese Phänomene mehr oder weniger stark miteinander gekoppelt sind.

Daher ist es notwendig, speziellere, auf den multiphysikalischen Charakter elektrischer Maschinen zugeschnittene Analyseverfahren einzusetzen. Basierend auf den Ergebnissen soll eine industriegerechte umfassende Entwicklungsumgebung für elektrische Maschinen entwickelt werden. "Ziel ist, dem Industriepartner Simulationswerkzeuge anzubieten, die größere Innovationsschritte erlauben als bisher möglich und damit helfen, Zeit und Kosten zu sparen", erklärte Oszkar Biro, der das neue Christian Doppler Laboratorium leitet.

Hochbelastbare Werkstoffe

Im CD-Labor für "Frühe Stadien der Ausscheidungsbildung in Metallen" forschen TU- Wissenschafter zusammen mit Kollegen der Montanuniversität Leoben an hochbelastbaren Werkstoffen. Der Fokus liegt bei den sogenannten Ausscheidungsreaktionen, die wesentlich zur Verfestigung von Materialien beitragen können.

"Ausscheidungen stellen eine kostengünstige Möglichkeit dar, die Festigkeit von Werkstoffen für Industrieanwendungen zu steigern", erläuterte TU-Forscher Ernst Kozeschnik. Gemeinsam mit Harald Leitner von der Montanuni Leoben will er umfassendes Wissen über Ausscheidungsprozesse aufbauen. Der Fokus der Forscher liegt darin, möglichst genaue Vorhersagen für das Ausscheidungsverhalten treffen zu können. Industriepartner sind Böhler Edelstahl, Böhler Schmiedetechnik, Plansee, voestalpine Stahl Donawitz, voestalpine Austria Draht sowie voestalpine Stahl Judenburg. (APA/red)