Die Stadt Wien hat den Glückspielkonzern Novomatic wegen illegalen Glückspiels bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt, berichtet der "Falter" in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe. Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und die für das Veranstaltungwesen zuständigen MA 36 hegen demnach Bedenken, ob die in Wien aufgestellten Novomatic-Automaten wirklich dem Glückspielgesetz entsprechen. Die MA 36 legt allerdings wert, dass es sich um keine Anzeige handelt, man hätte am 27. 8. 2007 der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt. Darin wird die Staatsanwaltschaft ersucht zu überprüfen, ob bestimmte angebotene Spiele den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Das Gesetz sieht beim sogenannten "kleinen Glücksspiel" vor, dass pro Spiel nur 50 Cent Einsatz und 20 Euro Gewinn vorgesehen sind. Doch diese Bestimmungen würden umgangen. "Ich habe mir die Wiener Wettcafes angeschaut", so Sima: "Ich bin überrascht, wie viele junge Leute und auch Hausfrauen an den Automaten ihr Geld verspielen." Vor allem die kleinen Wettcafes stören Sima: "Dort lässt sich der Jugendschutz nicht kontrollieren."

"Wir sehen die Causa sehr gelassen"

Der Glückspielkonzern Novomatic weist den Vorwurf zurück. "Wir sehen die Causa sehr gelassen", sagte Sprecher Hannes Reichmann am Dienstag. Nach Angaben des Novomatic-Sprechers geht es um das Zusatzspiel "Action Game".

Tatsächlich werde das Spiel aber seit Jahren eingesetzt und sei immer genehmigt worden. "Deshalb und gestützt auf viele Rechtsgutachten sind wir der Meinung, dass dieses Spiel sehr wohl den geltenden gesetzlichen Bestimmungen entspricht", sagte Reichmann zu der Sachverhaltsdarstellung. (APA)