Washington - Das US-Außenministerium hat den
umstrittenen Plan aufgegeben, seine Diplomaten auch gegen ihren
Willen zu einem Einsatz im Irak zu verpflichten. Nach einem internen
Aufruf von Ressortchefin Condoleezza Rice vor zwei Wochen hätten sich
genügend Freiwillige gemeldet, um die rund 50 bisher unbesetzten
Posten im Irak zu füllen, teilte Ministeriumssprecher Sean McCormack
am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit.
Er betonte, dass die Anforderungen für die Bewerber nicht gesenkt
worden seien, um die unbeliebten Positionen zu besetzen. Alle
Kandidaten seien voll qualifiziert.
Große Unruhe
Die Ankündigung der Ministerin, US-Diplomaten notfalls auch per
Zwangsverpflichtung in den Irak zu entsenden, hatte in der
Belegschaft für große Unruhe gesorgt. In einer Mitarbeiterversammlung
war kritisiert worden, dies könne einem "Todesurteil" gleichkommen.
Es wäre das erste Mal seit dem Vietnam-Krieg gewesen, dass das State
Department Mitarbeiter gegen ihren erklärten Willen auf eine
Auslandsmission geschickt hätte. (APA)