Der Kommunikationswissenschafter Wolfgang Langenbucher soll - einem Bericht des STANDARD zufolge - in einem Gutachten die Umwandlung der "Wiener Zeitung" in eine Wochenzeitung empfohlen haben. Entsprechende Überlegungen hatte die für Medien zuständige Ministerin Doris Bures (S) bereits vor einigen Monaten bestätigt. Laut Samo Kobenter, Herausgeber der "Wiener Zeitung" und Leiter des Bundespressediensts, sind im Moment aber keine Änderungen geplant.

Hintergrund der Überlegungen dürfte das von der Tageszeitung "Die Presse" angestrebte Verfahren sein, in dem es um die Monopolstellung der Republiks-Zeitung beim "Amtsblatt" geht, und das derzeit vor dem Wiener Oberlandesgericht anhängig ist. Noch ist nicht klar, ob das OLG in dieser Causa selbst entscheidet oder eine Vorabentscheidung vom Europäischen Gerichtshof einholt. Zu rechnen ist aber sicherlich mit einer mehrjährigen Verfahrensdauer.

Sollte in letzter Instanz das Monopol auf die Veröffentlichung amtlicher Mitteilungen als unrechtmäßig erachtet werden, "stellt sich die Frage der Finanzierung der Wiener Zeitung und dann geht es um öffentliche Mittel", sagte Bures vor einiger Zeit. Für diesen Fall werden dem Vernehmen nach derzeit mehrere Gutachten erstellt. Veränderungen, wie etwa die Umwandlung in eine Wochenzeitung, dürften aber angesichts der zu erwartenden Verfahrensdauer frühestens in einigen Jahren schlagend werden. Kobenter wollte die Existenz solcher Gutachten zur Finanzierungsfrage der "Wiener Zeitung" gegenüber der APA nicht bestätigen. (APA)