Laborbesuche und Praktika sollen Schülern künftig von klein auf Lust auf Forschung und Technik machen.

Foto: DER STANDARD/Robert Newald
Den Naturwissenschaften geht zunehmend der Nachwuchs aus: "Bis zu 1000 Akademiker pro Jahr" würden in den naturwissenschaftlichen und technischen Studienrichtungen fehlen, sagte Forschungsstaatssekretärin Christa Kranzl (SP) am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Dem Technikermangel entgegenwirken soll ab 1. Februar 2008 die Initiative "Forschung macht Schule" - ein Maßnahmenbündel, das "vom Kindergarten bis zur Matura" für mehr Bewusstsein für Forschung, Innovation und Technologie sorgen will. Insgesamt 5,4 Millionen Euro stehen 2008 für das Programm bereit.

Ziel der vom Infrastrukturministerium mit Unterstützung des Unterrichtsministeriums gestarteten Initiative ist es, Technik und Naturwissenschaften sowie Forschung und Entwicklung in der gesamten Bildungskette - "vom Kindergarten bis zur Matura" - mitzutransportieren. Insbesondere junge Mädchen sollen schon früh für die Bereiche interessiert werden.

Laborbesuche

Das Maßnahmenbündel reicht von der Einrichtung von Betriebskindergärten in Forschungseinrichtungen über Wettbewerbe und angebotene Ferialpraktika für Oberstufengymnasiasten in Unternehmen bis hin zu Patenschaften von F&E- und Bildungseinrichtungen ("Leuchtturmprojekte") beispielsweise mit dem Angebot von Exkursionen und Laborbesuchen.

Außerdem sollen Kindergärtnern und Lehrern Fortbildungen angeboten werden. Die konkrete Umsetzung soll in "Pilotregionen" erprobt werden. "Salzburg, Oberösterreich und die Steiermark haben bereits großes Interesse angemeldet", sagte Kranzl.

Wie viele Ferialpraktika bei Unternehmen - vom Infrastrukturministerium finanziert - angeboten werden können oder wie die 5,4 Mio. Euro auf die Maßnahmen verteilt werden, darüber wollte die Forschungsstaatssekretärin allerdings noch keine Auskunft geben. Bis Jahresanfang ist die Einrichtung einer "Transferstelle" zur Koordination der Maßnahmen geplant.

Unterstützung für die Initiative erhielt Kranzl von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SP), die an die nach wie vor bestehende "gläserne Decke" auf akademischer Ebene erinnerte. Der Frauenanteil in F&E betrage insgesamt 21 Prozent, damit sei man "bei weitem nicht im Spitzenfeld". (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 21. November 2007)