"Die Schiene muss für den Güterverkehr gegenüber der Straße attraktiver werden", lautete das einleuchtende Ziel von Verkehrsminister Werner Faymann (SP) für den am 14. November erstmals vergebenen Staatspreis für Verkehr. Dementsprechend war das heurige Motto des Preises, der jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt haben soll, "Umweltfreundliche Gütertransporte".

Nicht nur sind die CO2-Emissionen laut Faymann auf der Straße mehr als 20-mal so hoch wie auf der Schiene, auch die externen Kosten (Umweltkosten, Ressourcenverbrauch und Auswirkungen durch Stau) sind beim Straßengüterverkehr zehnmal so hoch wie die bei Schiene und Wasserstraße.

Die Jury und ihr Vorsitzender Uwe Clausen (Inhaber des Lehrstuhls für Verkehrssysteme und -logistik an der Universität Dortmund und Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik) freute sich über 44 Einreichungen von über 100 Firmen, Vereinen und wissenschaftlichen Institutionen. Zehn davon wurden nominiert, zwei Staatspreise und ein Sonderpreis vergeben.

Prototypen

In der Kategorie "Entwicklung von Prototypen" wurde die Universität für Bodenkultur für ihr Simulationsprogramm SimCont für Containerumschlag auf Terminals ausgezeichnet. Der zweite Staatspreis wurde in der Kategorie "Produkte am Markt" vergeben und ging an das Projekt RUMBA, ein Maßnahmenpaket zum Umweltmanagement am Bau. Damit wird eine wesentlich niedrigere durchschnittliche Anzahl der Fahrten pro errichteter Wohneinheit ermöglicht und die gefahrenen Kilometer im Vergleich zu herkömmlichen Baustellen um bis zu 75 Prozent reduziert.

Den Sonderpreis erhielt die Firma Fritz Egger Holzwerkstoffe GmbH & Co, der es gelungen ist, durch unterschiedliche innovative Logistikansätze innerhalb der letzten fünf Jahre den Transportanteil der Bahn zu verdoppeln - dadurch konnten rund 49.000 Lkw-Ladungen von der Straße auf die Schiene gebracht werden.

Österreich habe eine gute Ausgangsposition in puncto Nachhaltigkeit, wurde betont. Der Anteil des kombinierten Güterverkehrs am gesamten Straßengüterfernverkehr liege schon jetzt bei rund zwölf Prozent, der europäische Schnitt bei fünf Prozent. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 21. November 2007)