Wien - Wiens Punks bekommen ihr eigenes Haus, bestätigte Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) am Mittwoch im Wiener Gemeinderat. Sie verteidigte das Projekt, bei der es sich laut Wehsely um keine autonomes Haus, sondern um eine betreute Wohneinrichtung handelt. Dass es Konflikte mit den Anrainern gibt, glaubt die Ressortchefin nicht.

Auch die Information der Anrainer habe begonnen: "Der Dialog ist da." So gebe es Kontakt zu Schulen, dem benachbarten Hort oder auch zum Meiselmarkt. Bei den Anrainern machen laut Wehsely "nicht alle die Welle", es gebe jedoch "gute Gespräche". Dies wird von der FPÖ bezweifelt, die massive Kritik an dem Projekt übt.

Kein Veranstaltungsbereich

"Die Bewohner werden sich an klare Regeln halten müssen", betonte die Stadträtin. Das Projekt wird an sieben Tagen die Woche von Sozialarbeitern betreut. Einen Veranstaltungsbereich wird es nicht geben. Wehsely: "Das ist keine Pankahütte, sondern ein betreutes Haus." Aber auch Eigeninitiative wird verlangt: Laut Wehsely werden sich die Bewohner selbst um die Inneneinrichtung kümmern müssen.

Punks wünschten sich auch Veranstaltungsraum

Wie die zukünftigen Bewohner mit "klaren Regeln" und Betreuung umgehen werden, ist ebenfalls offen. Zumindest im Vorfeld hat die Initiative "Pankahyttn" Forderungen erhoben, die nicht unbedingt dem jetzt geplanten Projekt entsprechen. Die Pankahyttn, so hatte es geheißen, solle ein selbstverwaltetes Wohn-, Kultur- und Sozialprojekt werden. Neben einem Wohnbereich sei auch ein Veranstaltungsraum bzw. -keller geplant.

Das - von der Initiative "Pankahyttn" seit langem geforderte - Wohnprojekt wird in der Johnstraße im 15. Bezirk realisiert. Der Fonds Soziales Wien (FSW) stellt dort ein Gebäude zur Verfügung, in dem es Platz für rund 30 Bewohner geben wird. Die Aktion habe unter anderem das Ziel, "jungen Erwachsenen zu helfen, Tritt zu fassen, dort wo der Tritt vielleicht verloren gegangen ist", sagte Wehsely in der Fragestunde. (APA)