Wien - Auf ein erfreuliches erstes Halbjahr 2007 blickt die chemische Industrie Österreichs zurück. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres stieg der Produktionswert auf 6,32 Mrd. Euro, die Exporte in andere EU-Mitgliedsstaaten kletterten um 11 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro.

Ausweitung der Produktion

Beinahe alle Sparten der chemischen Industrie präsentierten sich 2007 im Plus und konnten ihre Produktion ausweiten. Besonders die beiden Branchenschwergewichte Pharmazeutika und Kunststoffverarbeitung sorgten für gute Wachstumsraten von 16 - 18 Prozent. Sehr positiv stellte sich ebenfalls die Entwicklung der Branchen organische und anorganische Chemikalien, Seifen-, Wasch- und Reinigungsmittel, Klebstoffe, Chemiefasern und Kautschukwaren dar, welche sich in einem Bereich von +10 Prozent bewegen. Zu den größten Treibern 2007 gehörte jedoch der Export. Vor allem das Geschäft innerhalb der EU zog mit einem Plus von 6,2 Prozent bei der Ausfuhrmenge sowie einem Wertwachstum von 11 Prozent deutlich an. Exporte nach Deutschland, unserem wichtigsten Handelspartner - immerhin gehen von den rund 6,9 Mrd. Euro Ausfuhrumsatz, 1,6 Mrd. nach Deutschland - legten mit einer Steigerung von 19,3 Prozent eine gute Performance im 1.Halbjahr 2007 hin. Positive Steigerungsraten beim Export konnte die chemische Industrie auch in den neuen EU-Mitgliedsstaaten verzeichnen: Polen (+24 Prozent), Tschechien (+15 Prozent), Slowakei (+18 Prozent), Slowenien (+14 Prozent), Kroatien (+22 Prozent).

Russland ist mittlerweile der fünftwichtigste Handelspartner mit 305 Mio. Euro Export geworden und weist ebenfalls eine gute Wachstumsrate von elf Prozent auf. Erfreulich lief auch das Geschäft mit den USA. Die Ausfuhren in diese Destination stiegen um 35 Prozent auf knapp 400 Mio. Euro. Nachgefragt wurden hier vor allem Pharmazeutika.

Höhepunkt überschritten

Die Zuwachsraten der chemischen Industrie im ersten Halbjahr 2007 fielen, gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006, aber bereits niedriger aus, womit der Höhepunkt des Konjunkturzyklusses überschritten sein dürfte. Der Fachverband prognostiziert für die kommenden Monate eine niedrigere Wachstumsrate und eine sinkende Nachfrage bei den Exporten.

Der Beschäftigungsstand der Branche ist 2007 im Vergleich zu 2006 gleich geblieben bzw. konnte im 1. Halbjahr 2007 geringfügig auf eine Zahl von 42.700 Mitarbeitern gesteigert werden - das bedeutet ein Plus von 0,7 Prozent.

Trotz hoher Vormaterialkosten und der weiterhin hohen internationalen Rohölpreisen blickt der Fachverband der chemischen Industrie Österreichs sehr zufrieden auf die vergangenen Monate zurück und rechnet für das Gesamtjahr 2007 mit einem Umsatzwachstum von rund acht Prozent. (red)