Foto: www.ecfun.eu
Wien - Forschung und wissenschaftliche Themen so erklären, dass auch und vor allem Kinder sie interessant finden und verstehen, das ist das Ziel der neuen Internetplattform "ECFUN", die von der Universität Wien gemeinsam mit Partnern aus vier europäischen Ländern gestaltet wird.

Auf der multilingualen Website können kleine Leute seit kurzem mit Forschern in Kontakt treten und mehr über die Welt der Wissenschaft erfahren. Als Vorbild für die "virtuelle Kinderuni" dienen die bereits etablierten realen Kinderunis im Sommer, sagte Karoline Iber vom Kinderbüro der Uni Wien.

Die im Rahmen des EU-Projekts European Children's Future University Network (ECFUN) entwickelte Plattform möchte Kinderfragen mit wissenschaftlichen Fakten beantworten. So werde hier etwa in einem virtuellen Hörsaal beschrieben, wie der menschliche Körper funktioniert, ob Pflanzen Tiere essen können oder warum der Himmel in der Nacht schwarz erscheint, umreißt Iber das Herzstück der Seite.

Kindergerechte Sprache

Die Antworten entstammen Vorlesungen von Wissenschaftern, die in kindgerechter Sprache aufbereitet wurden. Darüber hinaus stellt jede Vorlesung neben dem Thema auch den Forscher mit einem illustrierten Lebenslauf vor und informiert so über den Werdegang eines Wissenschafters. Ein weiteres Element ist der Treffpunkt oder das Forum, wo die Kinder mit Forschern und anderen Kindern in Europa in Kontakt treten können.

Derzeit befinde man sich mit dem Aufbau der Website in der Halbzeit, erklärte die Kinderbüro-Chefin weiter. Bis Ende April 2008 sollen je 75 Lebensläufe und wissenschaftliche Fragen und Antworten online sein. Dann laufe die EU-Finanzierung aus und man werde sich um nationale Förderungen bemühen. Schon jetzt habe man aber einen guten Grundstock, der sich vor allem im bilingualen Unterricht einsetzen lasse, ist die Pädagogin überzeugt.

Internationale Kooperationspartner

Die Kooperationspartner stammen aus Schweden, Polen, Malta, der Slowakei und Österreich und bringen laut Iber ganz unterschiedliche Erfahrungen in das Projekt mit ein. Der schwedische Partner betreibt mit dem Teknikens Hus in Lulea ein Science Center, die TU Warschau schickt seit einigen Jahren Studenten in die ländlichen Regionen Südpolens, um Forschungswissen zu den Kindern zu bringen, und die maltesische Future Action Foundation hat sich ganz der Zukunftsentwicklung verschrieben. Österreichische Partner sind der Verein ICE Vienna, der Webseiten wie das Kidsweb und das Lehrerweb betreut, sowie die BOC Gruppe.

Das Projekt ECFUN wird neben anderen auch Thema bei der Konferenz "Science for the Young - Future Networks" sein, die am 1. und 2. Februar in Wien Projekte zur Wissenschaftsvermittlung für Kinder und Jugendliche vorstellen wird. Für Februar ist darüber hinaus auch der Start des nächsten EU-Projekts des Kinderbüros geplant, das eine intensivere Vernetzung der Kinderuni-Projekte auf europäischer Ebene zum Ziel hat. (APA/Red)