Brüssel - Die Europäische Union will künftig nicht nur mit den Regierungen der 54 Staaten Afrikas enger zusammenarbeiten. In einem "Aktionsplan", der beim EU-Afrika-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs am 8. und 9. Dezember in Lissabon beschlossen werden soll, wird die Einbeziehung von nicht-staatlichen Organisationen in den politischen Dialog betont.

In dem gemeinsamen Papier, das am Mittwoch von der derzeitigen portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft veröffentlicht wurde, sichert die EU unter anderem eine "dauerhafte, planbare und flexible Finanzierung" von Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU) zu. Afrikaner und Europäer bekennen sich zu einem "offenen, intensiven und umfassenden Dialog" über Demokratie, Regierungsführung und Menschenrechte.

"Harte und klare" Diskussion

Der Gipfel wird überschattet von einem Streit um die Teilnahme des autoritär regierenden Präsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe. Der britische Premierminister Gordon Brown will die Konferenz boykottieren, falls Mugabe wie angekündigt erscheint. Die 27 EU-Regierungen haben vereinbart, mit Mugabe eine "harte und sehr klare" Diskussion über die ihm vorgeworfenen Verstöße gegen die Menschenrechte zu führen, falls er nicht doch in letzter Minute auf die Teilnahme verzichtet. Ein erstes Gipfeltreffen von EU und Afrika fand vor sieben Jahren in Kairo statt.

In dem Strategiepapier sichert die EU den Staaten Afrikas Unterstützung in Sicherheitsfragen und das Bemühen um eine "gemeinsame Position in globalen Fragen" zu. Zu einem acht Punkte umfassenden "Aktionsplan" gehört der Ausbau des sogenannten Peer Review - der Überprüfung demokratischen Verhaltens afrikanischer Staatschefs durch deren Kollegen. Auch eine Unterstützung des Handels sowie Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Klimaschutz sind vorgesehen. Vor offiziellen Treffen von Regierungsvertretern, die öfter und regelmäßiger als bisher stattfinden sollen, soll künftig auch die Meinung von Nichtregierungs-Organisationen erfragt werden. (APA/dpa)