Rom - Die Polizei hat am Mittwoch in Genua neun Hooligans festgenommen. Sie werden für schwere Krawallen vor dem Derby FC Genua - Sampdoria Calcio am 23. September verantwortlich gemacht, bei denen mehrere Tifosi und Polizisten verletzt worden waren. 13 Wohnungen von Fans wurden in Genua durchsucht.

Inzwischen setzte die Polizei die Ermittlungen über den Angriff auf einer Polizeikaserne am 11. November in Rom fort. Die Krawalle waren nach dem Tod des Lazio-Fans Gabriele Sandri ausgebrochen, der von einem Verkehrspolizisten auf einer Autobahnraststätte unweit der toskanischen Stadt Arezzo erschossen worden war. Weitere sechs Hooligans, die sich an den Krawallen in Rom beteiligt hatten, wurden identifiziert, berichtete die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Mittwoch.

Wegen der politischen Verstrickungen der Hooligans könnte den Verdächtigten Terrorismus-ähnliches Handeln vorgeworfen werden, was das Strafmaß erheblich erhöhen könnte. Nach ersten Aufklärungsergebnissen seien die Angriffe der Rowdys auf die Ordnungskräfte mit fast militärischer Präzision durchgeführt worden, mit einer offensichtlich einstudierten Strategie, vermutlich unterstützt von einer gemeinsamen Ideologie und rechtsextremistischen Slogans.

Am Dienstag war es in Mailand zur ersten Strafe wegen der Krawallen gekommen, die nach dem Tod des Lazio-Fans ausgebrochen waren. Ein Fan von Inter, der sich an Krawallen vor dem San-Siro-Stadion beteiligt hatte, wurde zu einer zweijährigen Stadionsperre verurteilt. Acht Monate lang wird er sich sonntags bei der Polizei melden müssen. Er wurde außerdem zur Zahlung einer Strafe von 8.000 Euro verurteilt. Der Tod des 28-jährigen Lazio-Fans hatte Gewaltausbrüche in vielen italienischen Städten zur Folge gehabt. Daraufhin beschloss das italienische Innenministerium die Sperrung von 15 Fan-Kurven.(APA)