"Moritz" in der Fotofalle. Der WWF veröffentlicht im Mai erstmals Bilder des Bären, der seit einigen Jahren im Oberösterreichischen Salzkammergut heimisch ist.

Foto: WWF

Das sechs Jahre alte Bärenmännchen war aus dem Ötschergebiet zugewandert.

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Wien - Oberösterreichs vermutlich einziger lebender Braunbär dürfte inzwischen den Winterschlaf angetreten haben. Von "Moritz'" seit Beginn des Wiederansiedlungsprojektes 1989 nach und nach "verschwundenen" Artgenossen fehlt trotz Ermittlungen des Bundeskriminalamts weiter jede Spur. Der WWF forderte die Aufklärung und das Beheben der Ursachen für das Verschwinden der Bären im Bereich Nördliche Kalkalpen. Das sei dringend nötig für die Bestandssicherung.

Weitere Maßnahmen, die von den Tierschützern empfohlen werden: Es müsse geprüft werden, ob eine Aussiedlungsstrategie in Österreich machbar sei. Präventionsmaßnahmen, wie die Errichtung von Elektrozäunen zum Schutz vom Bienenständen, müssten unterstützt werden. Der Status der Bärenpopulation in Kärnten solle fachlich geprüft werden. Wanderkorridore müssten offen gehalten bzw. neu geschafft werden. Nötig sei auch intensive Informations- und Kommunikationsarbeit.

Drei bis vier von ursprünglich zwanzig Bären

Der Status quo in Österreich laut WWF: In den Nördlichen Kalkalpen/Ötschergebiet seien nur noch drei bis vier von etwa 20 Bären übrig. Der Aufenthaltsort des siebenjährigen "Moritz" liege im Bereich Gosau. Wegen des frühen Wintereinbruchs dürfte sich der "Salzkammergut-Bär" bereits eine Höhle gesucht haben. Die übrigen bekannten Bären halten sich im Grenzgebiet Niederösterreich und Steiermark auf: "Djuro", "Elsa" und möglicherweise "R".

Im Trentino sind laut WWF seit dem Beginn des Life Ursus Projekts, der Wiederansiedelung mit slowenischen Bären, 1999 vier erwachsene Tiere von insgesamt 25 verschwunden. Es handelt sich um "Vida", "Kirka", "Masun" und "JJ2/Lumpaz". In der Schweiz gebe es derzeit zwei jugendliche Trentino-Bären, "JJ3", der einen Sender trägt, und "MJ4". (APA/red)