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Im Reich der Sphinx

... wenn dieses Bild auch eine recht eindeutige Antwort suggeriert: über das grammatikalische und "natürliche" Geschlecht der bzw. des Sphinx lässt sich streiten - länger als über so manche Frage, die im Lauf der Zeit im "Dumm(?) gefragt-Postkastl eingetrudelt ist. Da die Rubrik zum Abbauen des Montagmorgen-und-ich- hock-wieder-im-Büro-Frusts eingeführt wurde, können wir eindeutig beantwortbare Fragen in der Regel nicht nehmen - manche davon werden aber immer wieder eingeschickt, also bauen wir mal ein paar davon ab:

Foto: REUTERS/Hannibal Hanschke

Was was zuerst da: die Kleidung oder die Kleidermotte?

Birgit Gantner hat sich vor langer Zeit vertrauensvoll an uns gewandt, und sie blieb damals unerhört. Derweil in ihrer Frage Potenzial lauert, das zum Jahreswechsel den geneigten LeserInnen nicht vorenthalten werden soll: Was haben Kleidermotten getan/gefressen, bevor es Kleidung gab? Sie mögen nicht die Kleidung an sich, sondern das darin enthaltende Keratin, das auch in Vogelfedern oder Haaren zu finden ist. Sie haben also Säugetieren die Haare respektive Vögeln die Federn vom Kopf gefressen. Mahlzeit.

Foto: jimmy_earl

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Der Löffel-Mythos

Apropos Jahreswechsel: Bei dieser oft eingesendeten Frage geht es um eine weit verbreitete Praxis, die dennoch meist als Aberglaube abgetan wird: Warum steckt man einen (Silber-) Löffel in den Hals einer Sektflasche, um das Getränk frisch zu halten? Tatsächlich haben zahlreiche Experimente, die nach streng wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt wurden, keinerlei Effekt gezeigt ... --->

Foto: AP/Thomas Kienzle

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... außer der Löffel reicht bis in die Flüssigkeit: Hatte der Sekt zuvor Zimmertemperatur, dann bewirkt das wärmeleitende Metall im Kühlschrank ein schnelleres Abkühlen und eine minimal tiefere Temperatur als Vergleichs-Sektflaschen ohne Löffel; die Folge kann - muss aber nicht - ein Mehr an gelöster Kohlensäure sein.
Unterm Strich aber sind Austrinken oder wieder Zustoppeln die wesentlich effektiveren Vorgehensweisen.

Foto: AP Photo/Daniel Maurer

Warum heißt "08/15" soviel wie "Durchschnitt"?

Der seltsam erscheinende Begriff erlangte in der Nachkriegszeit große Verbreitung, nachdem der Schriftsteller Hans Hellmut Kirst 1954 eine Roman-Trilogie unter diesem Titel veröffentlicht hatte, die anschließend mit Joachim "Blacky" Fuchsberger in der Hauptrolle verfilmt wurde. Protagonist ist ein Wehrmachtssoldat im Zweiten Weltkrieg, der mit einem seit dem Ersten Weltkrieg gängigen (und damit nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik befindlichen) Maschinengewehr ausgerüstet war - Typenbezeichnung dieser Bauserie: MG 08/15.

Illu: derStandard.at

Warum gibt es keine 900er-Seiten im Teletext?

Wem es noch nicht aufgefallen ist: Nicht nur, dass keine Seite abgerufen wird, wenn Sie z.b. "934" eingeben - Sie können gar keinen Neuner (übrigens auch keinen Nuller) an erster Stelle eintippen - als würden Sie versuchen als Uhrzeit 72.69 Uhr einzugeben. Stecken Seiten mit senderinternen Geheiminformationen dahinter? Kabbala? Illuminati? Der wahre Grund ist technisch nüchtern, wie eine Umfrage unter sieben TV-Sendern ergab: Die erste Ziffer einer Seitennummer ist mit drei Bits codiert und kann daher nur acht verschiedene Zahlen annehmen. Bemerkenswert daran ist höchstens, dass sich alle Sender auf die gleichen Seitenstreichungen geeinigt haben.

Foto: Matthias Cremer

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Gibt es einen Hummelhonig?

Klipp und klar, diese Frage, die bereits von einigen LeserInnen im Laufe der Zeit gestellt worden ist. Die Antwort ist ebenfalls klipp, klar und knapp: Ja. Aber im Vergleich zu den Bienen, denen nicht zu Unrecht das Prädikat "fleißig" anheftet, produzieren die Bombus nur wenig, sodass sie von den Menschen nicht zu Nutztieren verzweckt worden sind.

Foto: APA/dpa/Martin Gerten

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Fremdes, nasses Leben

Warum sich so viele UserInnen in den letzten Jahren ausgerechnet für Fische interessieren, ist ein Rätsel für sich (verglichen mit den Zugriffszahlen auf Artikel über Fische ...). Wir wollen eine der eingesendeten Fragen exemplarisch heraus greifen und zumindest in diesem Punkt Klarheit schaffen: Trinken Fische, selbst wenn sie im Meer leben?

Das Zauberwort in diesem Zusammenhang heißt osmotischer Druck: --->

Foto: AP Photo/Tracey Sutton/Mar-ECO Expedition

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Meeresfischen wird durch den Salzgehalt ihrer Umgebung dauernd Wasser entzogen, sie müssen trinken; und das tun sie durch die Haut, die Kiemen und das Maul. Das Salz wird dabei herausgefiltert und wieder ausgeschieden.

Süßwasserfische nehmen - durch den umgekehrten osmotischen Druck - durch Haut und Kiemen dauernd Wasser auf. Bei ihnen haben die Nieren einiges zu tun, um all das Wasser wieder los zu werden. In beiden Varianten gibt es naturgemäß auch Ausnahmen.

Foto: REUTERS/Umit Bektas

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Warum gibt es in Wien keine U5?

[Anmerkung: Das ist übrigens eine der meistgestellten Fragen überhaupt.] Die Bezifferung der Wiener U-Bahn-Linien steht für keine chronologische Reihung (siehe die erst spät gebaute U3), sondern - auf eine allerdings ein wenig komplizierte Weise - für die geografische Lage innerhalb des Stadtgebiets. Im Gegensatz etwa zur "benachbarten" U4 wurde für eine U5 bislang keine optimale Streckenführung gefunden, verschiedene Pläne wurden verworfen, geändert und wieder verworfen. Weder in diesem noch im nächsten Jahrzehnt ist mit einer U5 zu rechnen. Ausführlichere Informationen zur U5-Geschichte finden Sie hier. Und wir bleiben gleich beim Thema:

Foto: APA/ANDREAS TROESCHER

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Warum wird in der Wiener U-Bahn neuerdings die Ausstiegsrichtung angesagt?

"Bisher sind nämlich keine Menschenmassen auf der Nicht-Bahnsteigseite in den Abgrund gestürzt", wie uns eine Leserin richtigerweise geschrieben hat. Mit der neuen Maßnahme werden jedoch Hürden für NutzerInnen der öffentlichen Verkehrsmittel abgebaut: Vor knapp zwei Jahren sind die wichtigsten Hinweisschilder zweisprachig geworden. Nun ist die Ansage der Ausstiegsrichtung für schwer sehbehinderte oder blinde Fahrgäste eingeführt worden, wie uns Johann Ehrengruber von den Wiener Linien auf Anfrage mitgeteilt hat. Die übrigens erst seit kurzem blinkenden Symbole auf den Anzeigetafeln mancher Haltestellen symbolisieren "einen Rollstuhlfahrer" - ein Hinweis auf ein Niederflurfahrzeug.

Foto: APA/Guenter R. Artinger

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Warum ist der Himmel blau?

Sonnenlicht erscheint uns weiß, besteht jedoch aus einem Spektrum verschiedener Wellenlängen. Wird das Licht in diese Wellenlängen aufgespalten, zum Beispiel durch ein Prisma, so sehen wir die Spektralfarben (rot, orange, gelb, grün, blau, violett). In der Atmosphäre unserer Erde wird das Licht teilweise gestreut - kurzwelliges blaues Licht effektiver als das längerwellige rote Licht. Blaues Licht erreicht uns also aus allen Himmelsrichtungen, weswegen der Himmel blau erscheint. Für das noch kurzwelligere Ultraviolett ist das menschliche Auge übrigens zu unempfindlich. Mehr dazu erfahren Sie unter anderem hier.

Foto: AP/Michael Probst

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"Wenn die Tante des Bräutigams Adele heißt und der Bruder des Brautvaters..."

Auch die inzwischen beträchtliche Anzahl derartiger Einsendungen kann nichts daran ändern: Denksportaufgaben sind nur selten dumm(?) gefragt; in der Regel haben sie eine eindeutige Lösung. Abgesehen davon beherbergt derStandard.at eine überquellende Rubrik, wo man der logischen Tüftelei nach Herzens- und Hirnlust frönen darf. Zum Jahreswechsel wollen wir aber doch eine der eingesendeten Kopfnüsse zum Besten geben: --->

Foto: APA/obs

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Ertappt!

Von den drei Herren Josef, Franz und Peter sind zwei notorische Lügner, nur einer spricht immer wahr. Außerdem ist einer von ihnen ein Dieb. Nun meint Josef: "Peter ist der Dieb". Franz sagt: "Ich bin kein Dieb". Peter sagt: "Josef lügt."

Wer ist der Dieb?
Die Antwort ist natürlich: Franz (um die Antwort zu sehen, müssen Sie die Zeile mit dem Mauszeiger markieren)

Foto: AP Photo/Diether Endlicher

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Wer war Abraham Lincoln?

"... den kennt ja keiner, oder" wurde (ernsthaft?!) gefragt. Wir wollen uns an dieser Stelle erst gar nicht lange bei der Biographie des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika aufhalten. Wer mehr über einen der bedeutendsten Präsidenten der USA erfahren will, lese hier. Darauf hingewiesen sei aber, dass der Gegner der Sklaverei derzeit in Bild und Zitat auf Plakaten in Belgrad zu sehen ist - im Rahmen einer serbischen Kampagne gegen einen unabhängigen Kosovo. Doch noch ein neuer Aspekt!

Foto: AP/Seth Perlman

Warum erscheinen Sonne und Mond im Zenit klein und am Horizont groß?

Es handle sich um das gleiche Phänomen, warum Menschen von einem Turm aus klein wie Ameisen wirken, in gleicher Entfernung horizontal betrachtet aber nicht, lautete der schon mitgelieferte Tipp des Einsenders Peter Papik. Er wusste die Antwort natürlich schon, und wir wollen sie Ihnen nicht vorenthalten: Die menschliche Wahrnehmung ist trickreich, in dem Fall liegt eine optische Täuschung auf Grund einer Störung der Größenkonstanz vor. Viel Ausführlicheres hier.

Foto: khattaway

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Ist Hademar Bankhofer die Reinkarnation von Petersilie?

Die Antwort lautet: Nein, da beide auf derselben Zeitebene existieren. Da hätte die Seele gar keine Zeit zum Wandern gehabt. Wir bedanken uns aber herzlich bei Monika Volk für die vermutlich originellste Frage, die jemals bei "Dumm(?) gefragt" eingeschickt wurde.

Fotos: APA/Bankhofer und AP/Apichart Weerawong