Jerusalem - Kurz vor dem Nahost-Gipfel in den USA kommt Israel Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas entgegen. Die Regierung in Jerusalem stimmte am Mittwoch der Lieferung von Munition und gepanzerten Fahrzeugen an die Abbas ergebenen Sicherheitskräfte im Westjordanland zu. Israelische Regierungsvertreter stellten die Lieferung weiterer Wagen für den Fall in Aussicht, dass die Sicherheitskräfte Fortschritte im Kampf gegen militante Kräfte machen. Zugleich gestattet Israel dem von der radikalen Hamas regierten Gazastreifen die Wiederaufnahme von Blumen- und Obstexporten in die EU, die dem verarmten Territorium pro Jahr knapp 17 Millionen Euro einbringen.

Schub für die Friedensbemühungen

Zu dem Gipfel in Annapolis, der den Startschuss zur Bildung eines Palästinenser-Staats geben soll, haben die USA 40 Länder und internationale Organisationen eingeladen. Dazu gehören auch Syrien und Saudi-Arabien, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten. US-Staatssekretär David Welch äußerte die Hoffnung auf eine Zusage arabischer Länder, die am Mittwoch aber noch nicht vorlag. Sowohl Abbas als auch der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert erhoffen sich von der Teilnahme der Saudis einen Schub für die Friedensbemühungen.

Die Außenminister der Arabischen Liga wollen von Donnerstag an in Ägypten nach einer gemeinsamen Linie für den Gipfel suchen. Einen Tag vor der am Dienstag beginnenden Konferenz von Annapolis will auch das Nahost-Quartett, das aus den USA, Russland, der EU und den Vereinten Nationen besteht, in Washington beraten.

Kein Friedensabkommen

Olmert will beim Gipfel in den USA kein Friedensabkommen schließen. Er strebt statt dessen eine Vereinbarung über formelle Verhandlungen für einen Palästinenser-Staat an. Die Gespräche sollen nach dem Willen der israelischen Regierung vor dem Ende der Amtszeit von Präsident George W. Bush im Januar 2009 abgeschlossen werden. Die USA dringen auf eine grundsätzliche Einigung in Kernfragen wie gemeinsamen Grenzen sowie die Zukunft Jerusalems und der palästinensischen Flüchtlinge. (Reuters)