Wien - "Die Immofinanz AG beabsichtigt, ein Portfolio von Liegenschaften von der Bawag P.S.K. Immobilien AG und anderen Unternehmen der Bawag PSK zu erwerben", teilte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Mittwoch auf ihrer Homepage mit. Die Anmeldung der Kaufabsicht bei der Wettbewerbsbehörde geschieht laut Immofinanz aus kartellrechtlichen Gründen.

Die zum Verkauf stehenden 17 Immobilien der BawagPSK dürften Medienberichten zufolge über 400 Millionen Euro wert sein. Seitens der Bank habe es eine vorgegebene Preisspanne von 400 bis 500 Millionen Euro gegeben, hieß es. Eine Entscheidung war für heute erwartet worden.

Involvierte kritisieren laut einem Bericht von "DER STANDARD", dass es über die Immobilien so gut wie keine Dokumentation gebe, "die Materie sei wahnsinnig komplex". Zudem seien etliche der Wiener Innenstadt-Häuser, die die Ex-Gewerkschaftsbank verkauft, mit Altlasten beschwert, etwa die Bawag-Zentrale im Gebäudekomplex Tuchlauben/Seitzergasse: Dort kämpft die Bawag um das Penthouse Ruth Elsners, der Frau des Ex-Generaldirektors der Bank, Helmut Elsner, der derzeit einer der Hauptbeschuldigten im Bawag-Prozess ist und in U-Haft sitzt.

"Mehrere Interessenten"

Im Verkaufsprozess des Immobilienpaketes sei noch kein Abschluss erfolgt, stellte die Bawag PSK in einer Aussendung ausdrücklich klar . Eine vorsorgliche Anmeldung bei der Bundeswettbewerbsbehörde sei Teil des normalen Verfahrens in der Endphase eines Verkaufsprozesses, wenn im Fall des Zuschlags an einen Bieter wettbewerbsrechtliche Relevanz entstehen würde.

Verhandlungen mit "mehreren Interessenten" seien nach wie vor im Gange. Da die anderen Interessenten aber offenbar kleiner sind, hat nur die Immofinanz ihre Kaufabsicht bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet. (APA)