Hamburg - Wissenschafter konnten einen über 300 Jahre zurück liegenden Kunstbetrug aufgedecken: Der flämische Ölmaler David Teniers
(1610-1690) dürfte demnach ein Bild seines Schwagers Jan Brueghel in eines
seiner Werke eingearbeitet haben. Wie die Zeitschrift "New Scientist"
berichtete, ist ein Wissenschafterteam des
Winterthur Museums im amerikanischen Wilmington mit Hilfe von
Röntgenstrahlen auf die Spur der Fälschung gekommen.
Bereits im Jahr 2001 hatte eine Konservatorin vermutet,
dass die untere linke Hälfte des Gemäldes "Armourer's Shop" auf einer
anderen Leinwand gemalt worden war. Zudem mutmaßte sie damals schon,
dass dieser Bereich von einem anderen Künstler geschaffen worden war.
Röntgenbeweis
Die Wissenschafter untersuchten daraufhin das Gemälde mit
Röntgenstrahlen, die verschiedene chemische Substanzen bei einer
Bestrahlung mit Röntgenlicht in unterschiedlichen Wellenlängen fluoreszieren. Zudem
kann mit der Röntgenstrahlung auch die Dicke der Farbschicht bestimmt
werden. Die Forscher konnten so beweisen, dass das Gemälde keine
einheitliche Grundschicht hat. Teniers habe auch eine anders
zusammengesetzte Farbe als sein Schwager benutzt.
"Armourer's Shop" gehört dem North Carolina Kunstmuseum in
Raleigh. David Teniers war Hofmaler von Erzherzog Leopold Wilhelm der
Niederlande. Er malte vor allem Schenkstubenszenen und Volksfeste.
Zudem gehörte er zu den Begründern der Kunstakademie in Antwerpen.
Jan Brueghel schuf vor allem Blumen- und Früchtestillleben. Er
kopierte aber auch Werke seines gleichnamigen Vaters. Dieser war
einer der bekanntesten Maler des frühen 17. Jahrhunderts. (APA/red)